Die Vorbereitungen für den Start der Massenimpfungen gegen das Coronavirus laufen auf Hochtouren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass schon bald die ersten Impfungen absolviert sind. „Unser Ziel ist es, dass bereits im Januar die ersten Risikogruppen und Pflegebeschäftigen geimpft sind“, sagte Spahn im Deutschlandfunk. Und Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, erklärte, dass rund 100 der 4500 Apotheken in Nordrhein-Westfalen den Corona-Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfzentren sofort verabreicht werden kann.
„Die Apotheken stehen bereit, bei der Corona-Impfung mitzuwirken. 100 der 4500 Apotheken in NRW werden den Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfstellen sofort verimpft werden kann“, sagte Preis der Rheinischen Post (RP). Diese Apotheken verfügten über die nötigen Rein- und Kühlräume und das Fachpersonal: „Diese spezialisierten Apotheken sind flächendeckend in ganz NRW angesiedelt. Oft sind es Apotheken und Krankenhausapotheken, die auch Zytostatika herstellen.“
Laut Preis ist geplant, dass die 100 Apotheken den Impfstoff aus den zentralen Impflagern angeliefert bekommen und ihn dann zur direkten Verimpfung vorbereiten. Die Impfstellen wie die in der Düsseldorfer Arena verabreichen ihn dann vor Ort oder statten mobile Impf-Teams aus, die etwa Alten- und Pflegeheime aufsuchen.
Er zeigte sich zuversichtlich, dass bis Ende 2021 rund 60 Prozent der Bevölkerung in NRW geimpft werden könnte. „Es wird alles so vorbereitet werden, dass nach der erwarteten Zulassung des Impfstoffs im Dezember sofort mit den ersten Impfungen begonnen werden kann.“ Im neuen Jahr sollten die Impfkapazitäten kontinuierlich gesteigert werden. „Ziel ist, dass durch die Impfstellen
in NRW monatlich 14.000 Impfungen pro 100.000 Bürger durchgeführt werden können.“ Das allerdings sei eine Kraftanstrengung für alle Beteiligten.
Die Impfaktion gegen das Coronavirus gilt nach Worten von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) als eine der größten logistischen Herausforderungen, die das Land in den vergangenen Jahrzehnten zu bewältigen hatte. In NRW sind derzeit 53 Impfzentren geplant. In der Startphase sollen dort monatlich 10.000 Impfungen je 100.000 Einwohner möglich sein.
Spahn hält daran fest, dass auch alte und vorerkrankte Menschen zu den zuerst zu Impfenden zählen. So hatten es auch der Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die Ständige Impfkommission (Stiko) empfohlen. Kanzlerin Angela Merkel hatte jedoch in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag gesagt: „Wir haben verabredet, dass diese Impfstoffe dann den Menschen angeboten werden, die im medizinischen, pflegerischen Bereich arbeiten, und sie als Erste Zugriff darauf haben.“ Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte sich deshalb irritiert gezeigt und davor gewarnt, dass der Impfstoff doch nicht zunächst für Pflegebedürftige und Kranke bereitgestellt werden könnte.
Spahn sagte, mit den Ländern sei vereinbart, dass die Impfzentren ab Mitte Dezember einsatzbereit seien. Während man zu Beginn – auch aufgrund logistischer Anforderungen der Impfstoffe – nur in Impfzentren und mobilen Teams impfen könne, solle dies ab Frühsommer auch in Arztpraxen möglich sein. „Wenn es einmal da drin ist im normalen System, schaffen wir auch große Zahlen“, sagte Spahn. Gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besucht Spahn heute ein geplantes Impfzentrum in NRW.
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