Krisen-Modus im Großhandel

Phoenix lässt Abendlieferung ausfallen

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Berlin -

Gerade erst hat Phoenix Einschnitte aufgrund der Coronakrise angekündigt, da spüren Apotheken schon erste Auswirkungen: Das Vertriebszentrum Bad Kreuznach lässt am Montag die Abendlieferung ausfallen. Das teilte der Großhändler Apotheken in der betroffenen Region mit.

„Aufgrund des aktuell massiven Auftragsvolumens müssen wir heute die Abendanlieferung leider absagen“, so Phoenix in einem Fax an Apothekeninhaber, das APOTHEKE ADHOC vorliegt. Bestellungen, die am Nachmittag getätigt werden oder bereits getätigt wurden, würden dann mit der Nachttour ausgeliefert. „Wir bedauern dies sehr, bitten jedoch um Verständnis.“

Anbei liegt ein Infoblatt zur aktuellen Situation. „Genau wie Sie werden auch wir durch die aktuellen hoheitlichen Entscheidungen gefordert“, heißt es darin. Eine „gewisse Anzahl“ an Phoenix-Mitarbeitern werde aufgrund dieser Einschränkungen zuhause bleiben müssen, um dort die Kinder zu betreuen oder Betroffene zu versorgen. „Dies hat massive Auswirkungen auf unsere Kapazitäten und das gewohnte Servicelevel. Die Krisensituation bedinge, dass alle Beteiligten „sehr strukturiert und effizient zusammenarbeiten“, um die Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Phoenix habe die Hoffnung, mit den getroffenen Maßnahmen die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherzustellen.

Zu den ergriffenen Maßnahmen gehöre, dass künftig alle verfügbaren Mitarbeiter auf den Warenfluss konzentriert werden und der Bestellprozess angepasst wird. Außerdem wurde die Zahl der Wannen reduziert, um die Transportvolumina zu verringern. Apotheken werden aufgefordert, von Kleinstbestellungen abzusehen. In Randsortimenten, bei Servicedispositionen, bei der Zuteilungen von Warenpaketen und eventuell bei Überweisern werde es wahrscheinlich zu Verzögerungen in der Abwicklung kommen, weil sich Phoenix auf die notwendige Medikamentenversorgung fokussieren will. Trotz aller bereits eingeleiteter Maßnahmen werde in den nächsten Tagen und Wochen mit Lieferverzögerungen zu rechnen sein. Apotheken werden aufgrund der eingeschränkten Erreichbarkeit des Servicecenters gebeten, ihre Anrufe auf ein Minimum und die wichtigsten Themen zu konzentrieren.

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