Die täglichen Neuinfektionen schießen in die Höhe. Dabei scheint Omikron in den meisten Bundesländern bereits die dominierende Variante zu sein. Doch Omikron ist nicht gleich Omikron. Aktuell sind drei Unterformen bekannt: BA.1, BA.2 und BA. 3. Dabei dominiert die BA. 1-Form in fast allen Ländern. In Dänemark und Großbritannien scheint BA.2 die vorherige Unterform zurückzudrängen.
Die Omikron-Variante, eigentlich B.1.1.529, ist weltweit betrachtet aktuell die Variante, die dominiert, oder zumindest auf dem Vormarsch ist. Es sind drei verschiedene Unterarten bekannt: BA.1, BA.2 und BA. 3. Die Unterformen scheinen eine unterschiedliche Übertragbarkeit zu haben. Dadurch, dass sich der Anteil der BA.2-Infektionen in zahlreichen Ländern erhöht, gehen Wissenschaftler:innen aktuell davon aus, dass diese Unterart leichter übertragbar ist als BA.1. Ob auch eine stärkere Immunflucht zu mehr Ansteckungen mit BA. 2 führt, muss noch weitergehend untersucht werden.
Noch ist der Anteil von BA.2 in Deutschland sehr gering. Laut Wochenbericht des Robert Koch-Institutes (RKI) lag der Anteil in KW 2 bei 2,3 Prozent. Neuere Daten stehen noch aus. Gegenüber der Vorwoche, also der KW 1, zeigt sich jedoch ein leichter Anstieg. Daten aus Dänemark oder Großbritannien zeigen jedoch, dass BA 2. relativ schnell BA 1. verdrängt.
Übrigens: In der KW 46 in 2021 (15. November bis 21. November) lag der Anteil der Delta-Infektionen bei 100 Prozent. Einen Monat später entfielen noch 89,8 Prozent auf Delta und bereits 9,7 Prozent auf die Omikron-Unterart BA. 1. In der KW 2 (10. Januar bis 16. Januar) entfallen 84,6 Prozent auf Omikron – 82,3 Prozent auf BA 1. Und 2,3 Prozent auf BA. 2.
Omikron besitzt im Vergleich zum Wildtyp von Sars-CoV-2 30 Aminosäureänderungen im Spike-Protein. Diese hohe Zahl nimmt Einfluss auf die Erhöhung der Transmission und Übertragbarkeit. Nicht bei allen Mutationen konnte die Bedeutung bisher eingeordnet werden. Wirklich neu ist BA. 2 übrigens nicht. Nahezu zeitgleich mit BA.1 wurde die Unterart nachgewiesen. Wichtig: BA.2 ist nicht aus BA. 1 entstanden – es handelt sich um Schwesterlinien von Omikron.
Ein Preprint aus Dänemark lässt vermuten, dass das Infektionsrisiko bei BA. 2 mehr als doppelt so hoch ist wie bei Subtyp BA.1. Die Untersuchung wurde allerdings bislang nicht von externen Fachleuten begutachtet. In der Untersuchung halten die Wissenschaftler:innen fest, dass die höhere BA. 2-Anfälligkeit und -Übertragbarkeit bei ungeimpften Erwachsenen zu stark ansteigenden Übertragungsraten bei ungeimpften Kita- und Schulkindern führen könnte. Elternimpfungen seien demnach wichtig für den Schutz der Kinder. Mit Blick auf den Krankheitsverlauf und die Krankheitsschwere scheint es zwischen BA.1 und BA.2 keine Unterschiede zu geben. Wissenschaftlich bestätigt werden kann diese momentane Beobachtung allerdings noch nicht. Weiterführende Analysen müssten folgen.
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