Der Omikron-Subtyp BA.2 kursiert bereits seit einigen Monaten. Aktuell scheint er sich weiter durchzusetzen und schneller auszubreiten. Dabei geht die Untervariante mit anderen virologischen Eigenschaften einher als die Omikron-Ursprungsvariante. Was ist aktuell in Bezug auf Symptome, Pathogenität & Co. bekannt? Ein Überblick.
Rücken neue Virusvarianten in den Vordergrund, sorgen diese zunächst für Bedenken. Denn zu Beginn ist nicht viel über die Eigenschaften der Mutanten bekannt. Der Omikron-Subtyp BA.2 trat bereits Ende vergangenen Jahres in den Fokus. In den vergangenen Wochen hat er sich deutlich schneller verbreitet. Noch immer sorgt die Omikron-Variante für extrem hohe Erkrankungszahlen weltweit. „In Deutschland ist derzeit die Sublinie BA.1 für die Mehrzahl der Omikron-Infektionen verantwortlich, der Anteil von Infektionen mit der Sublinie BA.2, die bereits in mehreren Ländern vorherrscht, nimmt jedoch stetig zu“, erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI).
Omikron gilt als erste Immunfluchtmutante von Sars-CoV-2. Neue Subtypen könnten damit noch gefährlicher werden und sich Therapien und Impfschutz entziehen. Auch in puncto Pathogenität weisen Subtypen andere Eigenschaften auf. Aktuell sind von der Omikron-Ursprungsvariante B.1.1.529 die drei Unterformen BA.1, BA.2 und BA. 3 bekannt. Besonders im Fokus ist aktuell BA.2.
Insgesamt besitzt der Omikron-Subtyp 50 Aminosäureänderungen verglichen mit BA.1. Bislang konnten noch nicht alle Mutationen hinsichtlich ihrer Bedeutung eingeordnet werden. Bei BA.2 handelt es sich um eine sogenannte Schwesterlinie von Omikron: Sie ist damit nicht aus BA.1 entstanden, sondern parallel nachgewiesen worden.
Daten zur Übertragung der Untervariante liegen bislang nicht gebündelt vor. Expert:innen schreiben dem Subtypen jedoch eine leichtere Übertragbarkeit zu. Das untermauern auch Daten aus Laboren und der Infektionsüberwachung. Zudem weisen Experimente mit infizierten Tieren darauf hin, dass Antikörper gegen die hierzulande hauptsächlich verbreitete Untervariante BA.1 den Subtyp BA.2 weniger gut neutralisieren.
Ob der Subtyp Patient:innen schwerer erkranken lässt, ist bislang nicht geklärt. Die Omikron-Variante führt im Vergleich zu anderen Varianten insgesamt zu milderen Verläufen. Ob dies bei BA.2 ebenfalls der Fall ist, muss weiter beobachtet werden. Oft leiden Patient:innen unter der Omikron-Variante an den folgenden Symptomen:
„Die Omikron-Variante ist epidemiologisch häufig mit Reinfektionen und Infektionen trotz Impfung assoziiert“, erklärt das RKI. Wie sich der Impfschutz und auch die Häufigkeit von Reinfektionen bei BA.2 entwickeln, ist bislang ebenfalls nicht abschließend geklärt. Im Allgemeinen erklärt das RKI zur Omikron-Variante: „Der Impfschutz gegenüber symptomatischer Infektion ist nach zweifacher Impfung deutlich reduziert relativ zum Schutz gegen bisher zirkulierende Varianten. Eine dritte Impfdosis resultiert zunächst in erhöhtem Impfschutz gegen symptomatische Omikron-Infektionen. Erste Studien zum Impfschutz gegen hospitalisierungspflichtige Erkrankung weisen dabei auf eine Impfeffektivität von 64 Prozent nach zweifacher Impfung hin, die innerhalb von sechs Monaten auf 44 Prozent abnimmt, sich durch eine dritte Impfdosis auf 92 Prozent steigern lässt und auch 10+ Wochen nach dritter Impfung noch 83 Prozent beträgt.“ Generell sei die Schutzwirkung der Impfung gegen schwere oder gar tödliche Erkrankung deutlich weniger beeinträchtigt als die Schutzwirkung gegen Infektion, insbesondere wenn drei Impfungen erfolgt sind.
Die Sublinien BA.1 und BA.2 hätten sich in vitro nur eingeschränkt beziehungsweise gar nicht durch die Seren von zweifach Geimpften und von Genesenen neutralisieren lassen. Lediglich mit Seren von dreifach Geimpften sowie von geimpften Genesenen ließen sich beide Omikron-Varianten neutralisieren.
Im Vergleich zu anderen Virusvarianten zeigt die Omikron-Variante eine deutlich kürzere Inkubationszeit. Bei einem Superspreader-Ereignis in Dänemark konnte sie mit rund drei Tagen berechnet werden. Auch in weiteren Untersuchungen konnte die kurze Dauer zwischen Ansteckung und Symptombeginn bestätigt werden. Dadurch kommt es unter der Variante in kurzer Zeit zu besonders vielen Infektionen. Durch die vergleichsweise milde Symptomatik bemerken viele die Infektion zudem nicht. Dadurch können unbemerkt weitere Personen infiziert werden.
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