Meist verläuft eine Covid-Infektion bei Kindern vergleichsweise mild. Dennoch kann es in seltenen Fällen auch zu schwereren Verläufen oder Komplikationen kommen. Wie das Boston Children's Hospital nun im Fachjournal „Pediatrics“ vorstellt, können Erkrankungen mit der Omikron-Variante zu schweren Pseudokrupp-Anfällen führen.
Da die Symptomatik bei Kindern oft mild ist, wurden Pseudokupp-Anfälle bislang nicht in Verbindung mit Covid-19 gebracht. Die Omikron-Variante scheint jedoch vermehrt zu den Atemwegskomplikationen zu führen. Denn das Virus hält sich vor allem im oberen Atemwegsbereich auf, wodurch es zu neuen Symptomen kommen kann.
Pseudokrupp-Anfälle kennen viele Eltern von ihren Kindern, wenn sie an akutem Atemwegsinfektionen leiden. Die Kinder leiden unter den typischen Symptomen:
Ein Pseudokrupp bedarf einer medikamentösen Therapie mit Kortison und gehört daher in die Hände eines Arztes/einer Ärztin. In schweren Fällen kann auch eine Epinephrin-Behandlung notwendig sein.
Im Boston Children´s Hospital konnte in den vergangenen Monaten ein deutlicher Anstieg von Pseudokrupp-Anfällen verzeichnet werden: Von 75 Kindern, welche seit Beginn der Pandemie wegen eines Pseudokrupps behandelt wurden, litten 61 unter einer Covid-Erkrankung in der Omikron-Variante – das entspricht einem Anteil von 81 Prozent.
Besonders betroffen waren Kinder unter zwei Jahren, in 72 Prozent handelte es sich bei den Erkrankten um Jungen. Lediglich ein Kind war mit Rhinoviren infiziert, bei allen anderen wurde ausschließlich Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Mediziner:innen warnen daher davor, die Omikron-Variante – vor allem bei Kindern – zu unterschätzen.
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