Der bevorstehende dritte Pandemie-Winter in Deutschland bereitet Virolog:innen zunehmend Sorgen. Eine neue Omikron-Variante soll die ansteckendste sein, die seither entdeckt wurde. Eine Studie aus Schweden gibt Anlass zur Annahme, dass die Infektionszahlen erneut rasant steigen.
Das Karolsinka Instituet in Schweden veröffentlichte kürzlich eine neue Studie zu Omikron-Sublinien und Mutationen, die Omikron BA.5 verdrängen könnten. Verglichen wurden zudem die Eigenschaften der neuen Varianten mit denen der ursprünglichen Omikron-Variante B.1. Bisher sind bereits mehrere Sublinien von Omikron mit zusätzlichen Mutationen aufgetaucht. Diese ermöglichen meist eine weitere Immunflucht, indem Antikörper umgangen werden. Innerhalb der Studie untersuchten Forscher:innen die Empfindlichkeit von BA.2.75.2 gegenüber Antikörper-vermittelter Neutralisierung. Hierbei identifizierten sie eine umfangreiche Flucht.
Die neue Omikron-Variante war resistent gegen die Neutralisierung durch Tixagevimab und Cilgavimab (Evusheld), blieb aber empfindlich gegenüber dem Wirkstoff Bebtelovimab. Beide Arzneimittel sind zugelassen zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankungen. Anhand von Serumproben von Blutspendern in Stockholm konnte festgestellt werden, dass BA.2.75.2 fünfmal weniger stark neutralisiert werden konnte als die derzeitig vorherrschende Variante BA.5. Somit geben diese Daten Anlass zur Sorge, dass die Immunität in der Bevölkerung effektiv umgangen werden könnte und das Medikament Evusheld wirkungslos bleibt.
Bisher tritt BA.2.75 regional vor allem in Indien und den USA vermehrt auf. Laut Studie breite sich die Variante jedoch schnell aus, wobei BA.5 bislang noch nicht übertroffen wurde.
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