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Öko-Test stuft Schnelltests ein

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Berlin -

Immer mehr Unternehmen bieten einen Corona-Schnelltest an. Keiner von ihnen ist für die private Durchführung zugelassen. Grundsätzlich müssen Antikörper- von Antigen-Schnelltests unterschieden werden. Je nach Art des Tests wird eine Blut- oder Sekretprobe benötigt. Öko-Test hat die neuen Diagnostika nun unter die Lupe genommen und erklärt die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen.

Bei den Antigen-Schnelltests stellt Öko-Test zwei Varianten vor. Zum einen den seit Ende September erhältlichen Roche Antigen-Schnelltest. Dieses In-vitro-Diagnostikum benötigt 15 Minuten für ein zuverlässiges Ergebnis. Bei richtiger Durchführung des Nasen-Rachen-Abstrichs erreicht das Gerät Sensitivitätswerte von 96,52 Prozent und Spezifitätswerte von 99,68 Prozent. Zur Auswertung ist kein zusätzliches Analysegerät erforderlich. Der Einsatz könne überall dort erfolgen, wo eine schnelle Risikoabschätzung nötig sei. So Öko-Test. Dies sei zum Beispiel bei Besuchern von Altenheimen oder Reiserückkehrern der Fall.

Der zweite Antigen-Schnelltest, den Öko-Test näher betrachtet, ist der neu am Markt befindliche Clinitest von Siemens Healthineers. Dieses In-vitro-Diagnostikum ist von der Handhabung vergleichbar mit dem Test von Roche. Bei der Sensitivität schneidet der Clinitest mit 96,72 Prozent etwas schlechter ab. Auch der Spezifikationswert ist mit 99,22 Prozent geringfügig schlechter. Zum Einsatz sagt Siemens selbst: „Mit unserem Test möchten wir insbesondere für Orte mit hohem Verkehrsaufkommen und dort, wo sich Menschen häufig versammeln, einen Beitrag zur Risikobegrenzung leisten.“

Zuletzt geht Öko-Test auch auf die PCR-Variante ein. Diese ist zwar mittlerweile auch als Schnelltest verfügbar, benötigt jedoch für die Auswertung stets ein Analysegerät und Fachpersonal. Als Beispiel wird der PCR-Schnelltest von Roche genannt, da dieser laut Öko-Test der aktuell schnellste ist. Die Erkennungsrate liegt bei 98 Prozent. Die Spezifität, also der Prozentsatz, zu dem nicht infizierte Personen als gesund erkannt werden, liegt bei 100 Prozent. Das Verfahren eigne sich aufgrund des mobilen Testgerätes auch als Point-of-Care-Variante. So sieht Öko-Test den Einsatz in mobilen Testzentren oder an Flughäfen als möglich.

Öko-Test geht auch auf eine Durchführung durch den Endkunden ein, denn viele Mediziner sprechen sich gegen einen Schnelltest für den Laien aus. So auch der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). Er warnt davor, Corona-Antigentests als Selbsttest anzubieten. Sie seien keine sinnvolle Ergänzung der nationalen Teststrategie. Vielmehr befürchte man eine Verschwendung von Testkapazitäten. „Eine Ressourcenverschwendung wie bei der kurzzeitigen Einführung der unkontrollierten Testung von Reiserückkehrern aus Nichtrisikogebieten darf sich nicht wiederholen“, so Andreas Bobrowski, BDL-Vorsitzender.

Die meisten Antigen-Schnelltests sind in Verkaufseinheiten von 20 Stück erhältlich. Eine Abgabe an den Endkunden sei vorerst nicht vorgesehen, heißt es seitens Roche. Durchgeführt werden dürfen solche In-vitro-Diagnostika nur von medizinischem Personal. Somit ist auch Apotheken die Durchführung verwehrt. Für die Bestimmung der Antigene ist ein Nasen-Rachenabstrich notwendig. Hierfür muss ein ca. 20 Zentimeter langer steriler Probentupfer bis an die Rachenwand durch Nase oder Mund eingeführt werden.

Unterschied zu Antikörper-Schnelltests

Öko-Test erklärt auch die Unterschiede von Antigen- und Antikörpertests. So heißt es: „Ein Antikörper-Test kann nur eine Aussage darüber machen, ob man bereits mit Sars-CoV-2 infiziert war. Da das Immunsystem ungefähr zehn Tage braucht, um Antikörper gegen das Virus zu bilden, kann mit dem Test keine aktive Coronainfektion nachgewiesen werden.“ Für die Antikörper-Schnelltests muss der Patient einen Tropfen Blut aus der Fingerbeere entnehmen und auf eine Testkassette träufeln. Auch hier ist der Verkauf über Apotheken nicht erlaubt. Einzige Ausnahme bisher: Der AProof Test von Adversis Pharma. Hier wird lediglich eine Testkarte verkauft. Diese dient als Probengefäß. Das entnommene Blut wird zur Analyse eingeschickt.

 

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