Viele Impftermine bleiben aktuell frei, die Nachfrage ist stark gesunken. Daran hat auch die Zulassung des proteinbasierten Impfstoffes von Novavax nichts geändert. Nun legt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) den ersten Bericht zu Nebenwirkungen vor. Auch bei Janssen gibt es Neuigkeiten: Covid-19 Vaccine Janssen heißt nun Jcovden.
Aktuell werden in Deutschland pro Tag rund 75.000 Impfungen durchgeführt. Auf Grundimmunisierungen entfällt nur noch ein geringer Teil. Auch Impfungen mit dem proteinbasierten Impfstoff Nuvaxovid (Novavax) werden seit Ende Februar durchgeführt. Nun hat das PEI erstmals einen Bericht zu Nebenwirkungen veröffentlicht.
Bis zum 31. März 2022 dem PEI insgesamt 296.233 Verdachtsfälle zu Nebenwirkungen gemeldet. 390 Ereignisse entfallen auf Nuvaxovid, wobei mit dem Impfstoff rund 172.000 Impfungen durchgeführt wurden. Somit ergibt sich eine Melderate von 4,2 Fällen pro 1000 Impfungen (0,3 schwerwiegende Fälle pro 1000 Impfungen). Zum Vergleich: Vaxzevria hat eine Melderate von 3,6 pro 1000 Impfungen, Covid-19 Vaccine Janssen 2,6. Aufgrund der geringen Anzahl ist die Melderate mit Vorsicht zu interpretieren.
Nach der ersten Injektion traten bei Nuvaxovid-Geimpften häufiger Nebenwirkungen auf als nach der Zweitimpfung. Daten zu Nebenwirkungen nach Auffrischimpfungen liegen noch nicht vor. Zu den häufigsten Nebenwirkugnen zählten wie bei den anderen Vakzinen auch: Kopfschmerzen, Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle und im Arm und Abgeschlagenheit.
Das PEI teilt mit, dass im zeitlichen Zusammenhang mit Nuvaxovid auch Verdachtsmeldungen, die als AESI (Adverse Events of Specia Interest, Impfreaktionen von besonderem Interesse) identifiziert wurden, gemacht worden sind. Bei diesen AESI handelt es sich laut PEI um Dyspnoe (Melderate 20:100.000), Arrhythmie (Melderate 22:100.000) und Prä-Synkope (Melderate 3:100.000). Wegen der geringen Anzahl der Meldungen und der verimpften Dosen sei die Berechnung als vorläufig anzusehen.
Der Janssen-Vektorimpfstoff trägt ab sofort den Namen Jcovden. Bislang wurde das Vakzin unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Durch die Namensumstellung tragen nun alle in der EU zugelassenen Impfstoffe einen Markennamen. Biontech ließ seinen mRNA-Impfstoff direkt unter dem Namen Comirnaty vermarkten. Die Formulierung sollte an das Wort Community erinnern. AstraZeneca entschied sich im März 2021 zur Umbenennung seines Impfstoffes und taufte ihn Vaxzevria. Auch Moderna benannte das Covid-19 Vaccine Moderna in Spikevax um. Der mRNA-Impfstoff enthält die Informationen zur Herstellung des Sars-CoV-2 Spikeproteins – daher ist der zusammengesetzte Name sehr passend.
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