Herzmuskelentzündungen als Impfkomplikation werden mittlerweile seit längerem genau beobachtet und analysiert. Nun rückt auch der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid von Novavax erstmals diesbezüglich in den Fokus. Der Pharmakovigilanzausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA will das Risiko nun genauer beleuchten und hat entsprechende Untersuchungen gestartet.
Bislang sind Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen vor allem nach der Verabreichung der mRNA-Vakzine aufgetreten. Später waren auch die Vektor-Impfstoffe diesbezüglich in den Fokus geraten. Nun informiert die EMA darüber, dass eine geringe Zahl von Spontanberichten auch beim proteinbasierten Vakzin von Novavax zu Verdachtsfällen geführt hat.
Die Fälle seien in zeitlichem Zusammenhang mit der Nuvaxovid-Verabreichung aufgetreten. Vor allem aus Australien kamen diesbezügliche Meldungen. Der PRAC hat daraufhin zusätzliche Daten beim Hersteller angefordert, die neue Erkenntnisse bezüglich des Myokarditis-Risikos bringen sollen, wie die EMA im aktuellen Sicherheitsbericht erklärt.
Der Impfstoff von Novavax ist seit Dezember in der EU zugelassen. Nuvaxovid besteht aus virusähnlichen Partikeln, die das Spike-Protein des Coronavirus enthalten, sowie einem Wirkverstärker. Manche Menschen heben Nuvaxovid als – vermeintlich sichereren – Totimpfstoff hervor, also als Impfstoff ohne lebende, vermehrungsfähige Krankheitserreger. Dieser Begriff ist aber in der Wissenschaft nicht klar von anderen abgegrenzt; laut Ständiger Impfkommission (Stiko) sind auch die vier anderen Impfstoffe „funktionell“ Totimpfstoffe, enthalten also keine lebenden Viren.
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