Corona-Vakzine

Novasep stellt Impfstoff für Europa her

, Uhr
Berlin -

Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Vertragspartner ist AstraZeneca. Der Konzern nannte eine Größenordnung von „bis zu 400 Millionen Dosen“. Profitieren sollen alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. Es geht um den an der Universität Oxford entwickelten Covid-19-Impfstoff AZD1222 – hergestellt wird die Vakzine vom französischen Unternehmen Novasep.

Das französische Unternehmen Novasep wird den Wirkstoff des Impfstoffs in seinen belgischen Einrichtungen herstellen. Auf europäischer Ebene gilt das Unternehmen als Marktfürher bei der Herstellung viraler Vektoren. Entwickelt wurde der Impfkandidat an der Universität Oxford. Die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen der Universität, Novasep und dem Pharmakonzern Astra Zeneca folgt der Vereinbarung zwischen Astra Zeneca und der Inclusive Alliance for Vaccines (IAV), deren Mitglieder Frankreich, Deutschland, Italien und die Niederlande sind.

Die Produktion wird am belgischen Standort von Novasep in Seneffe durchgeführt. Vorangegangene Investitionen in die großtechnische Herstellung von biopharmazeutischen Produkten für die Immuntherapie und Gentherapie ermöglicht es Novasep die Allianz bei der Herstellung des Impfstoffwirkstoffs in Europa zu unterstützen.

Novasep wird für dieses Projekt bestimmte Produktionsbereiche und Ressourcen freimachen, sodass die Wirkstoffherstellung schnell und komplikationslos ablaufen kann. Bezüglich der anderen am Markt befindlichen Produkte wird das Unternehmen parallel zur Impfstoffherstellung seine üblichen Produktionskapazitäten beibehalten und seine Aktivitäten auf dem Gebiet der viralen Vektoren weiterentwickeln.

Michel Spagnol, CEO bei Novasep kommentiert: „Es ist eine große Ehre für unsere Teams in Frankreich und Belgien, auf europäischer Ebene zur Bekämpfung dieser Pandemie beizutragen. Dies bestätigt die zunehmenden Trends in Richtung Biopharmazeutika und bestätigt die strategischen Investitionsentscheidungen, die wir getroffen haben Wir danken Astra Zeneca für das Vertrauen in unser Fachwissen und unsere industriellen Kapazitäten. Wir freuen uns darauf, eine der größten Herausforderungen dieses Jahrzehnts zu meistern.“

Weltweit gab es nach Angaben des Verbands forschender Pharma-Unternehmen (vfa) im Mai mehr als 120 Impfstoffprojekte, von kleinen Firmen wie Biontech aus Mainz oder Curevac in Tübingen bis zu Konzernen wie Sanofi und GlaxoSmithKline. Möglicherweise könnten viele Anbieter zugleich oder kurz aufeinander Impfstoffe auf den Markt bringen, sagte vfa-Präsident Han Steutel damals.

Doch wann tatsächlich ein Corona-Impfstoff zugelassen wird, weiß derzeit niemand. Noch vor wenigen Jahren wurde für die Entwicklung solcher Vakzinen ein Zeitraum von 15 bis 20 Jahren veranschlagt. Neue Technologien können den Prozess zwar beschleunigen, doch nach wie vor muss – neben der Wirksamkeit – auch die Sicherheit eines Wirkstoffes in klinischen Studien bestätigt werden.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr aus Ressort
„Auffällig höhere Fallzahlen“
Corona: Sommerwelle ist da
„Pandemie der Ungeimpften“
RKI-Protokolle bringen Spahn unter Druck

APOTHEKE ADHOC Debatte