Kein Nachweis mittels PCR?

Neue Virusvariante aus Frankreich Cynthia Möthrath, 18.03.2021 12:22 Uhr

Unter Beobachtung: Die neue Virusvariante aus Frankreich scheint bislang nicht gefährlicher als andere Mutationen zu sein. Foto: Matic Stojs Lomovsek/shutterstock.com
Berlin - 

Wie erwartet entwickelt sich Sars-CoV-2 weiter: Es bleibt daher nicht bei den bisherigen Mutationen. In der Bretagne wurde nun eine weitere Virusvariante entdeckt. Frankreichs Gesundheitsbehörden gaben an, dass sie bei PCR-Tests häufig nicht erkannt werde. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bewertet das Risiko, dass der Test versagt, bislang jedoch als „gering“.

Neue Mutation, neue Eigenschaften: Die in Frankreich ermittelte Virusvariante soll nach bisherigen Erkenntnissen zwar nicht ansteckender sein als ihr Wildtyp, allerdings seien gleich mehrere Personen trotz typischer Covid-19-Symptome mittels PCR-Test negativ getestet wurden, teilten die französischen Behörden mit. In einem Krankenhaus kam es zu einem Ausbruch: Von acht Verstorbenen wurden sieben negativ auf das Virus getestet.

Mediziner vermuten, dass sich die „bretonische Variante“ vor allem in tieferen Bereichen der Atemwege ansiedelt und daher auch im PCR-Test nicht optimal nachgewiesen werden kann. Die neue Virusvariante wurde bislang – ähnlich wie zunächst auch die britische Variante – als „Variant under Investigation“ (VUI) eingestuft. Sie soll daher in Zukunft genau beobachtet werden.

RKI bleibt entspannt

Das RKI sieht derzeit keine größere Gefahr von der neuen Mutante, wie das „Deutsche Ärzteblatt“ berichtet: Im Gegensatz zu den bisher als gefährlich eingestuften Virusmutationen weist die in Frankreich entdeckte nicht die Mutation „N501Y“ auf. Die Mutationen seien über das gesamte Genom verteilt – die Wahrscheinlichkeit eines PCR-Versagens sei damit „gering“. Je nach Primer könnte jeweilige Sensitivität jedoch schwanken. Zu den in Frankreich verwendeten Tests lägen dem RKI derzeit jedoch keine Informationen vor.

Immerhin 44 Prozent der Fälle seien in Frankreich mittels PCR erkannt worden – ein generelles Versagen der PCR sei somit auszuschließen. Die geringen Nachweisraten der Nasenabstriche seien „nicht ungewöhnlich“, da sie auch vom Stadium der Infektion und der Qualität der Abstrichentnahme abhängig seien. „Dies wird auch durch die positiven Sars-CoV-2-Nachweise im unteren Respirationstrakt bei einigen der in Nasopharyngealabstrichen negativ getesteten Patienten unterstrichen, zu der vermutlich dieselbe PCR genutzt wurde.“