Die neue Patientenleitlinie „Long- und Post-Covid-Syndrom“ soll nicht nur Betroffenen eine Hilfestellung geben, sondern auch Angehörigen, nahestehenden sowie pflegenden Personen. Auch für die Beratung in der Apotheke kann die Leitlinie hilfreich sein. Hier eine Übersicht zu möglichen Symptomen von Post- und Long-Covid als Patienteninformation.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat eine neue Patientenleitlinie für Post- und Long-Covid entwickelt. Die Leitlinie soll Betroffenen, Angehörigen und Pflegenden helfen mit der Vielzahl an möglichen Symptomen nach einer Sars-CoV-2-Infektion besser umzugehen. Denn nicht nur Müdigkeit gehört zu den anhaltenden Symptomen nach Covid-19. Bis zu 15 Prozent der vormals Infizierten klagen über anhaltende Symptome wie schwere Fatigue, Kopfschmerzen, Denk- und Konzentrationsstörungen, Atembeschwerden und Herzrhythmusstörungen.
„An der Leitlinie waren nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern auch Betroffene und Selbsthilfegruppen beteiligt“, erläutert Dr. Christian Gogoll, federführender Koordinator der Patientenleitlinie. „Das Ergebnis ist ein allgemeinverständlicher Überblick, der ganz explizit auf die Themen eingeht, die Long- beziehungsweise Post-Covid-Patienten beschäftigen.“ Dabei sei zunächst die Unterscheidung zwischen den beiden Krankheitsbildern wichtig. Symptome, die bis zu einem Monat nach überstandener Infektion anhalten werden als Long-Covid bezeichnet. Auswirkungen, die ab der zwölften Woche nach der ursprünglichen Infektion noch bestehen werden als Post-Covid zusammengefasst.
Patient:innen, die eine Corona-Infektion durchgestanden haben, sollten generell einen Nachsorgetermin in Anspruch nehmen. „In erster Instanz sollten Patienten immer eine Hausarztpraxis kontaktieren – idealerweise die, in der sie bereits bekannt sind und die ihre Krankengeschichte kennt“, so Gogoll. „Dieses Vorgehen verhindert, dass sich Betroffene bei unterschiedlichen Spezialisten vorstellen und, auf sich allein gestellt, von Termin zu Termin durchkämpfen müssen. Vom Hausarzt werden die Patienten ausführlich körperlich untersucht und je nach Beschwerden, die bei Long- und Post-Covid vielfältig sind, gezielt weitere Untersuchungen wie erweiterte Lungenfunktionstests oder ein Elektrokardiogramm (EKG) durchgeführt beziehungsweise veranlasst.“
Auch wenn die wenigstens Personen dauerhafte Schäden erleiden, sollten anhaltende Symptome ernst genommen werden. „Patienten sollten sich darüber bewusst sein, dass anhaltende Symptome auch nach einem milden und moderaten Covid-19-Verlauf möglich sind“, sagt Professor Dr. Torsten Bauer, Präsident der DGP.
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