Neue Daten

AstraZeneca: Hohe Impfstoff-Wirksamkeit bestätigt

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Berlin -

Stolz präsentierte AstraZeneca eine neue Studie zur Wirksamkeit seines Corona-Vakzins. Doch dann gab es Zweifel an den Daten. Nun hat der Konzern nachgelegt.

Der Hersteller sieht die hohe Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs durch nun aktualisierte Daten bestätigt. Das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilte der Konzern am frühen Donnerstagmorgen unter Berufung auf weitere Daten einer Phase-III-Studie mit etwa 32.500 Probanden mit. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent.

Am Montag hatte der Hersteller noch mitgeteilt, das Vakzin schütze einer neuen Untersuchung zufolge mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor Covid-19. Am Dienstag hatte die US-Gesundheitsbehörde NIAID die Aussagekraft von Daten dieser Untersuchung angezweifelt. AstraZeneca sagte daraufhin zu, Daten innerhalb von 48 Stunden nachzuliefern. Frühere Untersuchungen, die ebenfalls für eine gute Wirksamkeit des Präparats sprechen, zweifelte die NIAID in ihrem Statement nicht an.

AstraZeneca erklärte nun, die Untersuchungsergebnisse der Zwischenanalyse seien bestätigt worden. Der Impfstoff sei gut vertragen worden, es seien keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Impfstoff festgestellt worden. Forschungschef Meine Pangalos sagte, man freue sich darauf, in den kommenden Wochen einen Zulassungsantrag für Notfallzulassungen in den USA einzureichen. Der Konzern werde die vorläufigen Ergebnisse zudem zur Veröffentlichung bei einem Fachblatt einreichen.

Das britisch-schwedische Unternehmen hat den Impfstoff namens AZD1222 zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Großbritannien in großem Stil eingesetzt. Deutschland und mehrere andere Staaten hatten die Impfung mit dem Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden. Mittlerweile wird das Vakzin wieder eingesetzt.

Auf die Wiederaufnahme der Impfungen folgte ein Rote-Hand-Brief, in dem der Hersteller in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) über das Risiko von Thrombozytopenie und Gerinnungsstörungen aufklärt. Trotz eines „möglichen Zusammenhangs“ überwiege der Nutzen die Risiken – nur in sehr seltenen Fällen sei es nach einer Impfung des Herstellers zu Thrombosen in Kombination mit einer Thrombozytopenie gekommen.

Die Geimpften sollen nun mit einem Aufklärungsbogen auf das Risiko hingewiesen werden: Bei Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Beinschwellungen oder anhaltenden Bauchschmerzen soll sofort ein Arzt aufgesucht werden. „Außerdem sollten alle Personen, die nach der Impfung neurologische Symptome aufweisen, wie starke oder anhaltende Kopfschmerzen oder verschwommenes Sehen, oder bei denen nach einigen Tagen auf der Haut Blutergüsse (Petechien) außerhalb des Verabreichungsortes der Impfung auftreten, umgehend einen Arzt aufsuchen“, heißt es im Rote-Hand-Brief.

 

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