Neue Corona-Impfstoffe: Eher Arztpraxis statt Apotheke Carolin Ciulli, 03.09.2022 09:42 Uhr
Beim Verabreichen der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe wollen die Bundesländer vor allem auf niedergelassene Ärzte und Impfstellen setzen – mit einem großen Andrang rechnen sie aber nicht. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Ländern hervor. Impfungen in Apotheken dürften dagegen kaum eine Rolle spielen.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Donnerstag grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind. Am Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht.
Schon in den beiden Wochen ab Montag sollen rund 14 Millionen Dosen des BA.1-Präparats von Biontech/Pfizer und Moderna kommen. Wie der Impfstoff in die Arme der Menschen kommt, organisieren die Länder und die Kommunen. Im Detail unterscheiden sich die Strategien.
Zentrale Impfstellen gibt es etwa noch in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bremen. Das bevölkerungsstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen setzt eher auf die Arztpraxen. Das Bundesland besitze Ressourcen, innerhalb 14 Tagen „wöchentlich mindestens 250.000 Impfungen durchzuführen – ergänzend zum Angebot in Arztpraxen und bei Betriebsärztinnen und -ärzten“, teilte das Sozialministerium mit. Auch in Hamburg, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt werden die Corona-Impfstoffe vorrangig über die Arztpraxen verimpft. Andere wiederum setzen stark auf mobile Impfteams.