Der Bedarf an Schnelltests für Sars-CoV-2 steigt seitens der Kliniken und Praxen. Aktuell muss ein PCR-Test durchgeführt werden. Das Unternehmen NanoRepro hat einen Corona-Test in das Portfolio aufgenommen, welcher innerhalb von 15 Minuten ein zuverlässiges Ergebnis darüber liefern soll, ob eine Infektion vorliegt oder nicht. Das Testprinzip beruht auf einem immunchromatographischen Assay. Es werden IgM- und IgG-Antikörper im Blut nachgewiesen. Die Sensitivität sei mit dem aktuell angewendeten PCR-Testverfahren vergleichbar.
Der Test soll vorerst dem medizinischen Fachpersonal zur Verfügung gestellt werden. Außer an Arztpraxen und Krankenhäuser soll die Auslieferung an weitere professionelle Berufsgruppen erfolgen. Nanorepro ist bekannt für Schnelltests für den Endkunden, sodass das Unternehmen parallel zum Vertrieb an Kliniken und Praxen auch über die Einführung eines Corona-Tests zur Abgabe direkt an Endkunden nachdenkt.
Für die Nutzung durch den Endkunden muss Nanorepro noch weitere Daten zusammentragen. Hierzu gehört unter anderem ein Laientest, der die korrekte Anwendung durch den Endkunden bestätigt. Hinzu kommen genaue Beschreibungen des Tests – laut Aussagen des Unternehmens müssen Dokumente mit über 400 Seiten vorgelegt und anschließend durch die zuständigen Behörden und Institutionen geprüft werden. Nanorepro bietet zahlreiche andere Tests für die Durchführung von zu Hause aus an und rechnet aus Erfahrung damit, dass die Zulassung für den Endkunden noch einige Monate dauern wird. „Wir können nur von Sondergenehmigungen, wie sie bereits in anderen Bereichen seit der Corona-Krise getroffen wurden, profitieren. Dann wäre ein schnellerer Zugang möglich“, so eine Sprecherin des Unternehmens.
Erste Auslieferungen des Schnelltests sollen ab Anfang April erfolgen. Das Ergebnis sei so zuverlässig wie das eines PCR-Tests. Innerhalb von 15 Minuten ist das Ergebnis verfügbar. Preislich liegt ein Test bei 14 Euro für den Arzt. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Schnelltests auf Antikörperbasis nicht. Zu den 14 Euro kommen für den Patienten somit noch Behandlungskosten hinzu – die Gesamtbehandlungskosten stehen aktuell nicht fest.
Der Schnelltest (IgM/IgG) ist ein immunchromatographischer Assay zum qualitativen Nachweis von Sars-CoV-2 im menschlichen Vollblut. Der Test ist mit kolloidalem Gold angereichert. Verwendet werden kann venöses Blut und Kapillarblut. Es können auch Proben aus Serum oder Plasma gezogen werden.
Der Test besteht aus einer Testkassette. Auf der IgM-Seite der Kassette bilden die eventuell im Blut enthaltenen IgM-Antikörper mit den mit Gold konjugierten monoklonalen Maus-Anti-Human-IgM-Antikörpern, welche bereits auf der Membran vorbeschichtet sind, einen Immunkomplex. Dieser Immunkomplex bewegt sich dann entlang der Testmembran. Wenn die Probe Sars-CoV-2 enthält, dann bildet sich eine lila rötliche Testlinie. Wenn die Probe kein spezifisches IgM enthält, wird keine Linie sichtbar. Zur Kontrolle, dass der Test korrekt durchgeführt wurde, erscheint eine farbige Linie in dem Kontrollfeld. Der Test kann nur als gültig gewertet werden, wenn die Kontrolllinie erscheint.
Der Finger sollte zur Steigerung der Durchblutung vor der Entnahme massiert werden. Zur Reinigung liegt der Packung ein Alkoholtupfer bei. Zum Pieken liegt eine einmal zu verwendete Sicherheitslanzette bei. Die Lanzette sollte fest auf den Finger aufgesetzt werden, bevor sie ausgelöst wird. Der erste Bluttropfen muss mit einem sterilen Mulltupfer abgenommen werden – so werden Verunreinigungen vermieden. Mithilfe der beiliegenden Pipette kann der Tropfen aufgenommen werden und auf das Testfeld übertragen werden. Zu dem Blut wird dann noch eine bestimmte Pufferlösung hinzugegeben, danach muss der Test 15 Minuten lang horizontal gelagert werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte