Virusverbreitung

Nachverfolgung der Infektionen aktuell zuverlässig dpa/ APOTHEKE ADHOC, 29.05.2020 11:22 Uhr

Die Infektionszahlen mit Sars-CoV-2 gehen zurück. Durch die Beschränkungen lassen sich die Infektionen aktuell sicher rückverfolgen. Foto: Kateryna Kon/ Shutterstock.com
Berlin - 

Nach turbulenten Wochen sei aktuell ein Zustand erreicht, in dem man die Infektionsverfolgung zuverlässig nachvollziehen kann. Durch die Kontaktbeschränkungen und langsame Wiederöffnung von Restaurants & Co. könnte eine Neuinfektion auf den ursprünglichen Überträger schnell rückverfolgt werden, so die Gesundheitsämter.

Die Nachverfolgung der Corona-Infektionen ist für die Gesundheitsämter nach eigenen Angaben derzeit beherrschbar. „Im Moment ist die Lage vergleichsweise entspannt“, sagte Markus Mempel vom Deutschen Landkreistag. Auch der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) bescheinigt den Behörden aktuell ein gutes Management bei der Verfolgung von Kontaktpersonen. „Die Gesundheitsämter ermitteln zuverlässig und zeitnah“, sagte die Verbandsvorsitzende Ute Teichert. Sie warnte aber auch: „Wenn die Infektionszahlen flächendeckend wieder ansteigen, sind die Gesundheitsämter mit der aktuellen Personalausstattung nicht in der Lage die Kontaktpersonennachverfolgung konsequent durchzuführen.“ Sie forderte ein Konjunkturprogramm für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Weiterhin bestehen bleibt der Streit über das Tempo bei Schul- und Kitaöffnungen, denn mehrere Bundesländer haben inzwischen angekündigt, dass zumindest an Grundschulen die Schüler bald nicht mehr getrennt, sondern wieder in voller Klassenstärke unterrichtet werden sollen. Kritiker wiesen vor diesem Hintergrund auf mögliche gesundheitliche Gefahren hin. Befürworter hoben dagegen hervor, welche negativen Folgen ein dauerhaft eingeschränkter Schul- und Kitabetrieb für Kinder und Jugendliche haben könnte.

Der Deutsche Philologenverband fordert regelmäßige Tests für Schüler und Lehrer. Solche Tests – auch in Kitas – sollen nach den Plänen der Bundesregierung künftig verstärkt möglich sein, selbst wenn Menschen keine Symptome zeigen. Angeordnet werden müssen sie von den örtlichen Gesundheitsämtern. „Die Ausweitung macht Sinn“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentliche Gesundheitsdienstes, Ute Teichert. „Wir wollen ja nicht überrascht werden. Wir wollen keine zweite Welle.“ Sie verwies aber darauf, dass Tests immer nur eine Momentaufnahme seien. „Ein negativer Test heißt ja nicht, dass der oder diejenige in ein paar Tagen nicht doch infiziert sein könnte.“ Man müsse dann regelmäßig testen.