Neue Daten untermauern Sicherheitsprofil

mRNA-Vakzine in der Schwangerschaft sind sicher

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Berlin -

Schwangere können sich und ihr Kind mithilfe einer Corona-Impfung schützen. Während die Bedenken der werdenden Mütter gegenüber der neuen mRNA-Technologie zu Beginn der Pandemie noch groß waren, zeichnet sich mittlerweile immer deutlicher ein gutes Sicherheitsprofil der Vakzine ab. Eine aktuelle Beobachtungsstudie untermauert die positiven Daten.

Die Impfung gegen Covid-19 gehört mittlerweile fest zu den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) – auch für Schwangere. Dennoch hatten viele werdende Mütter vor allem zu Beginn der Pandemie Bedenken. Denn in der Schwangerschaft werden Medikamente und bestimmte Impfungen nur mit Zurückhaltung verabreicht. Die Covid-Impfung stellt jedoch eine Ausnahme dar: Die Stiko spricht eine Impfempfehlung für ungeimpfte Schwangere ab dem zweiten Trimenon, sowie für ungeimpfte Stillende aus.

Wie sieht die Stiko-Impfempfehlung für Schwangere aktuell aus?

  • Grundimmunisierung mit zwei Dosen Comirnaty (Biontech/ Pfizer)
  • Wenn die Schwangerschaft nach bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt wurde, sollte die Zweitimpfung erst ab dem zweiten Trimenon durchgeführt werden.
  • Eine akzidentelle Covid-19 Impfung im ersten Trimenon der Schwangerschaft ist keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch.
  • Stillenden wird eine Covid-19-Impfung mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs im Abstand von 3-6 (Comirnaty) bzw. 4-6 Wochen (Spikevax) empfohlen.
  • Stillende unter 30 Jahren sollen mit Comirnaty geimpft werden.
  • Die Anwendung von Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs und des enthaltenen Adjuvans Matrix M zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen.
  • Eine Impfung mit Nuvaxovid in der Schwangerschaft und Stillzeit kann nach Nutzen-Risiko-Abwägung jedoch erwogen werden, wenn bei einer Schwangeren oder Stillenden eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation für mRNA-Impfstoffe besteht.

Wie ist die Studienlage?

Die mRNA-Vakzine gegen Covid-19 konnten sich mittlerweile in zahlreichen Studien behaupten. Nun liefert eine große Beobachtungsstudie aus Kanada erneut positive Daten für das gute Sicherheitsprofil. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Lancet Infectious Diseases“ vorgestellt.

Das Team des Vaccine Evaluation Center am British Columbia Children’s Hospital Re­search Institute in Vancouver hat die Daten von sieben kanadischen Provinzen unter die Lupe genommen. Eingeschlossen wurden geimpfte und ungeimpfte Frauen im Zeitraum zwischen Dezember 2020 und November 2021. Insgesamt nahmen mehr als 191.300 Frauen mit bekanntem Schwangerschaftsstatus nach der ersten Impfdosis teil, nach der zweiten Dosis waren es noch knapp 95.000 Frauen. Geimpfte Frauen sollten eine Woche nach der Impfung gesundheitliche Probleme dokumentieren, ungeimpfte Schwangere wurden gebeten, eine Woche vor der anstehenden Befragung gesundheitliche Probleme festzuhalten.

Besonderes Augenmerk wurde auf „signifikante gesundheitliche Probleme“ gelegt, welche dazu führten, dass die Schwangeren eine ärztliche Behandlung benötigten, nicht zur Arbeit gehen konnten oder bei Alltagsaktivitäten verhindert waren. Als „schwere gesundheitliche Probleme“ wurden solche definiert, die eine Behandlung in der Notaufnahme oder eine Hospitalisierung erforderlich machten.

Gutes Sicherheitsprofil für mRNA-Vakzine

Nach der ersten mRNA-Impfung berichteten nur vier Prozent der geimpften Schwangeren von signifikanten gesundheitlichen Problemen, nach der zweiten Dosis waren es 7,3 Prozent. Zu den häufigsten Beschwerden zählten Kopfschmerzen, Atemwegsinfektionen und Unwohlsein. In der Gruppe der ungeimpften Schwangeren waren es im Durchschnitt 3,2 Prozent. Bei nicht schwangeren Frauen kam es nach der Impfung in 6,3 Prozent zu Beschwerden nach der ersten Dosis und in 11,3 Prozent nach der zweiten Impfdosis. Schwere Ereignisse waren selten und in allen Gruppen etwa gleich häufig. In Bezug auf Fehlgeburten zeigte sich bei den Daten kein Unterschied zwischen geimpften (1,5 Prozent) und ungeimpften Schwangeren (2,1 Prozent).

In der Untersuchung wurden bislang allerdings nur gesundheitliche Probleme innerhalb von sieben Tagen nach der Impfung untersucht und verglichen. Aussagen zur langfristigen Sicherheit lassen sich anhand der Daten daher nicht treffen. Das Team hat jedoch bereits eine Nachbeobachtungsstudie gestartet, welche Aufschluss geben soll.

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