Zuerst hatte Israel über Herzmuskelentzündungen berichtet, die möglicherweise in Zusammenhang mit mRNA-Impfungen stehen könnten. In den vergangenen Wochen und Monaten kam es auch in anderen Ländern vermehrt zu derartigen Meldungen. Nun beschäftigen sich die Behörden mit den Fällen: Während es in den USA möglicherweise zur Einstufung einer Impfkomplikation kommen könnte, will das Paul-Ehrlich-Institut noch keinen eindeutigen Zusammenhang herstellen.
Der mögliche Zusammenhang zwischen Corona-Impfungen mit mRNA-Vakzinen und Herzmuskelentzündungen ist nach wie vor umstritten. Man habe bislang „kein klares Bild“, so die Stellungnahme des PEI. Die Behörde habe in den vergangenen Wochen „zunehmend Meldungen über den Verdacht einer Myokarditis oder Perimyokarditis im zeitlichen Zusammenhang mit der Verabreichung von Covid-19-mRNA-Impfstoffen erhalten“. Bezogen auf alle Altersgruppen gebe es jedoch keine Hinweise auf ein Risikosignal, wenn die gemeldeten Fälle mit der „normalen“ Myokarditis-Quote ins Verhältnis gesetzt werden, die auch ohne Impfung zu erwarten wäre.
Bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna sei jedoch auffällig, dass vor allem jüngere Menschen betroffen sind. 92 Fälle sind dem PEI bislang bekannt geworden. Bislang fehle es jedoch an Daten. Das PEI und seine EU-Schwesterbehörden wollen die Berichte weiter untersuchen. Neben Fällen von Myokarditis wurden im Sicherheitsbericht auch Fälle von Thrombosen und Guillain-Barré-Syndrom verzeichnet.
Auch in den USA sind die Myokarditis-Fälle nach mRNA-Impfungen unter jungen Menschen gestiegen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wollen noch in dieser Woche über das weitere Vorgehen beraten. Zwar sind Einschränkungen unwahrscheinlich – die Herzmuskelentzündung könnte jedoch offiziell als mögliche Impfkomplikation eingestuft werden.
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