Überprüfung steht aus

Moderna-Chef: Impfstoffe eventuell weniger wirksam gegen Omikron

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Berlin -

Die neue Coronavirus-Variante Omikron stellt nach Ansicht von Moderna-Chef Stephane Bancel die Impfstoffhersteller vor große Herausforderungen. Es werde vermutlich Monate dauern, bis die Pharmabranche in großem Stil Vakzine herstellen könne, die auch bei dieser Variante wirkten, sagte der Chef des US-amerikanischen mRNA-Impfstoffherstellers der „Financial Times“ (Dienstag).

Die bestehenden Impfstoffe dürften hingegen weit weniger wirksam sein als gegen frühere Stämme. „Der Rückgang dürfte erheblich sein. Ich weiß nur nicht (um) wie viel, weil wir auf die Daten warten müssen“, sagte Bancel.

Ergebnisse innerhalb von zwei Wochen

Moderna und der US-Konkurrent Pfizer mit seinem deutschen Partner Biontech überprüfen aktuell, ob sie ihre neuen Impfstoffe an die Omikron-Variante anpassen müssen. Daten darüber, wie die vorhandenen Impfstoffe gegen die Variante wirkten, dürften laut Bancel innerhalb von zwei Wochen vorliegen.

Da die Hersteller nicht sofort Milliarden Dosen der an Omikron angepassten Impfstoffe auf den Markt bringen könnten, sei es in der Zwischenzeit sinnvoll, Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem stärkere Auffrischungsimpfungen zu verabreichen, empfahl der Moderna-Chef. Dabei sagte Bancel voraus, dass Moderna im kommenden Jahr insgesamt zwei bis drei Milliarden Dosen der neuen Vakzine produzieren könne.

Bislang wenig über Omikron bekannt

Die Weltgesundheitsorganisation WHO misst der Omikron-Variante zwar ein sehr hohes Risiko bei und hat sie als besorgniserregend eingestuft. Gleichzeitig hatte die UN-Behörde aber auch betont, dass die Wissenschaft noch sehr wenig darüber wisse, wie sich Omikron auf den Verlauf der Pandemie auswirken wird. Die Risiko-Bewertung sei deshalb mit einem sehr hohen Unsicherheitsfaktor behaftet und könne sich noch ändern.

Bancel zeigte sich weniger zuversichtlich: „Alle Wissenschaftler, mit denen ich gesprochen habe, sind der Meinung: ‚Es wird nicht gut gehen‘.“ Laut dem Moderna-Chef deuten die hohe Zahl der Omikron-Mutationen auf dem Spike-Protein, das das Virus zur Infektion menschlicher Zellen verwendet, sowie die rasche Ausbreitung der Variante in Südafrika darauf hin, dass die derzeitige Impfstoffgeneration im nächsten Jahr wohl geändert werden muss.

Insgesamt beträfen 32 der 50 Mutationen in der Omikron-Variante das Spike-Protein, sagte der Moderna-Chef. Die meisten Experten gingen davon aus, dass eine so stark mutierte Variante erst in ein oder zwei Jahren auftauchen würde, fügte der Manager hinzu.

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