Neue Teststrategie

Mit Schnelltests gegen steigende Corona-Zahlen

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Berlin -

Im thüringischen Hildburghausen und auch in Wien neigen sich die groß angelegten Testungen auf Sars-CoV-2 dem Ende zu. Nun sollen diese Tests auch in anderen Corona-Hotspots beginnen, um unbekannte Infektionen aufzudecken. Corona-Massenschnelltests sollen Infektionsketten durchbrechen. Auch Sachsen hofft nun, mit der Test-Offensive die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus startet Sachsen in mehreren Gemeinden mit Corona-Schnelltests. So sind die Bewohner von Räckelwitz (Landkreis Bautzen) und den umliegenden Ortsteilen an diesem Freitag aufgerufen, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. In der Sporthalle des Ortes könnten sie sich kostenlos und freiwillig untersuchen lassen, hieß es. Auch in Rathmannsdorf in der Sächsischen Schweiz sollen die knapp 1000 Einwohner möglichst an den Antigen-Schnelltests teilnehmen. Eine zahlreiche Beteiligung sei wünschenswert, um möglichst «realistische Schlussfolgerungen» ziehen zu können, so das Landratsamt.

Ziel ist es symptomlose Infizierte zu identifizieren

Mit der Aktion sollen möglichst viele Träger des Coronavirus ohne Symptome von ihrer Infektion erfahren. Wer ein positives Testergebnis bekommt, muss anschließend noch einen herkömmlichen PCR-Test machen. Ziel der Schnelltests sei es, die Dunkelziffer an Corona-Infektionen herauszubekommen, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Experten vermuten, dass viele Corona-Ansteckungen durch Menschen passieren, die nichts von ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 wissen.

Der Freistaat stellt in einer ersten Stufe rund 20.000 Tests für fünf stark betroffene Landkreise zur Verfügung – insgesamt sollen es bis 200.000 sein. Die Städte und Landkreise sollen dann selbst entscheiden, ob Heime, Kitas, Schulen oder gleich ganze Orte getestet werden. Geschulte Teams von Hilfsorganisationen wie dem DRK stehen den Kommunen bei den Massentests zur Seite. Mit den Testaktionen sowie nahezu flächendeckend geltenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen will Sachsen seine hohen Infektionszahlen in den Griff bekommen. Derzeit gilt der Freistaat laut Statistik des Robert-Koch-Instituts nach wie vor als Deutschlands Corona-Hotspot.

Auch in Österrreich soll in großen Massen getestet werden. Im Kampf gegen das Coronavirus beginnen dort am Freitag in großem Stil Massentests der Bevölkerung. In den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Wien sind die Bürger aufgerufen, sich freiwillig testen zu lassen. Neben der Regierungsspitze appellierte auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Österreicher, das Angebot zu nutzen. Die Massentests gelten als wichtiger Baustein, um nicht zuletzt symptomfreie Infizierte, die das Virus unwissentlich verbreiten, zu erkennen und in Quarantäne schicken zu können. In Wien dauert der erste von zwei geplanten Durchläufen zehn Tage.

Die Testungen sollen in speziell vorbereiteten Räumlichkeiten stattfinden. In Wien wird hierfür unter anderem die Halle A der Messe Wien umfunktioniert. Optisch gleicht die Halle einem Großraumbüro – persönliche Schutzausrüstung für die Mitarbeiter liegt schon in ausreichenden Mengen bereit. Die Organisation übernehmen das Gesundheitsministerium, die Berufsfeuerwehr und das Bundesheer. Die Apotheken sind außen vor. Weder die Belieferung mit Ausrüstung noch die Durchführung erfolgt durch die Apotheken. „Wir Apotheken sind in keinster Weise beteiligt, das wird ausschließlich von Bund und Ländern organisiert“, berichtet Cornelia Zacek aus der Marien Apotheke in Wien.

Erste Kreise beenden Massentests

Im Landkreis Hildburghausen sollen am Freitag hingegen die freiwilligen Corona-Schnelltests für tausende Kindergarten- und Schulkinder sowie Lehrer und Erzieher abgeschlossen werden. Mit Ergebnissen sei voraussichtlich erst am Montag zu rechnen, sagte Landrat Thomas Müller (CDU). Insgesamt waren 9000 Tests zur Verfügung gestellt worden – 8000 für Kinder und 1000 für Erzieher und Lehrer. Vermutlich werde man etwa ein Drittel der potenziellen Testkandidaten erreicht haben, sagte Müller. Er bedauerte, dass sich nicht alle Kitabeschäftigten und Eltern dem Aufruf zu den freiwilligen Tests angeschlossen haben.

 

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