Überfüllung kann genutzt werden

Ministerium erlaubt sechs Dosen – unter Auflagen

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Berlin -

Das Gesamtvolumen einer Durchstechflasche des Biontech-Imfpstoffes Comirnaty beträgt nach der Verdünnung 2,25 ml. Das Volumen einer Impfdosis beläuft sich auf 0,3 ml. Demnach enthält jedes Vial theoretisch sieben Impfdosen. Laut EU-Zulassung dürfen jedoch nur fünf Dosen entnommen werden. Der Rest ist zu verwerfen. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) informiert darüber, dass laut Einschätzung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) auch eine sechste Dosis verwendet werden kann, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Der Biontech-Impfstoff ist als Mehrdosenbehältnis auf dem Markt. Eine Durchstechflasche enthält fünf Impfdosen à 0,3 ml. Bereits am ersten Tag bemerkten viele PTA und MFA, dass sie theoretisch eine weitere Spritze aus dem Vial aufziehen könnten. Die Überfüllung ist so großzügig, dass ohne größere Umstände eine sechste Impfdosis ausgeeinzelt werde könnte. Doch laut EU-Zulassung ist dies nicht vorgesehen. Die meisten Helfer haben den übrigen Impfstoff bei der ersten Runde der pandemischen Impfung verworfen.

Das MAGS hat sich nun unter gewissen Voraussetzungen für eine Entnahme einer sechsten Dosis ausgesprochen: „Die Entnahme von sechs Dosen aus dem Fünf-Dosen-Behältnis ist aktuell von der EU-Zulassung nicht abgedeckt. Bei sorgfältiger Vorgehensweise zur Einhaltung der geforderten Volumina unter Beachtung der Verfahrensanweisung ist jedoch in Einzelfällen die Entnahme von sechs Impfstoff-Dosen aus dem Fünf-Dosen-Behältnis möglich.“ Dabei sei von den herstellenden Personen folgendes zu beachten:

  • Jede Dosis muss exakt 0,3 ml des Impfstoffs enthalten.
  • Eine Unterdosierung muss sicher ausgeschlossen werden können.
  • Überfüllungen aus mehreren Durchstechflaschen dürfen nicht gemischt werden.
  • Der Arzt kontrolliert das Endvolumen, ihm obliegt die Sicherstellung der korrekten Menge.
  • Erst- und Zweitimpfungen sind gleich zu behandeln.
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