Sekundäre Endpunkte liefern Hinweise

Metformin: Antidiabetikum gegen Covid-Hospitalisierung?

, Uhr
Berlin -

Im Kampf gegen Covid-19 wurden bereits viele Wirkstoffe erforscht. Neue Erkenntnisse gibt es nun zu Metformin: Eine Studie liefert Hinweise darauf, dass das Antidiabetikum das Risiko einer Hospitalisierung verringern könnte.

Die Forschung an bereits zugelassenen Wirkstoffen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Deshalb wurde unter anderem das Antiparasitikum Ivermectin und das Antidepressivum Fluvoxamin gegen Covid-19 erforscht. Ebenso wurde das Antidiabetikum Metformin genauer untersucht. Eine im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Untersuchung liefert nun neue Daten zu den drei bereits bekannten Wirkstoffen: Metformin konnte dabei in den sekundären Endpunkten positive Hinweise liefern.

Metformin in der Frühphase sinnvoll?

Bereits früh kristallisierte sich Metformin als mögliche Therapieoption heraus – vor allem in der Frühphase der Erkrankung konnten vielversprechende Ergebnisse dargelegt werden. Allerdings merken Expert:innen an, dass die potenzielle Wirksamkeit auch mit einer Senkung des Langzeitzuckerwertes Hba1c zusammenhängen könnte, da Diabetes als Risikofaktor für schwere Covid-Verläufe gilt.

Die „Covid-Out“-Studie, in welche mehr als 1300 Patient:innen eingeschlossen wurden, hat neben Metformin auch Fluvoxamin und Ivermectin untersucht. Alle Proband:innen waren seit weniger als drei Tagen mit Sars-CoV-2 infiziert und befanden sich demnach noch in einem frühen Erkrankungsstadium. Zudem hatten sie aufgrund von Übergewicht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Die Hälfte der Teilnehmer:innen war zum Zeitpunkt der Studie geimpft.

In der Studie wurde Metformin oder Placebo mit Ivermectin, Fluvoxamin oder Placebo kombiniert. Der primäre Endpunkt war eine Verschlechterung des Krankheitszustandes mit einer Sauerstoffsättigung von 93 Prozent oder weniger. Als sekundäre Endpunkte wurden die Notwendigkeit einer Behandlung in der Notaufnahme oder einem Krankenhaus sowie der Tod des/der Patient:in festgelegt. Bei insgesamt 25,5 Prozent kam es zum Eintreten der obengenannten Punkte. Es zeigte sich, dass ungeimpfte Proband:innen häufiger einen schweren Verlauf erlitten als solche, die geimpft waren (32,4 versus 19,5 Prozent).

Ivermectin & Fluvoxamin sind wirkungslos

Allerdings konnten die drei Wirkstoffe keinen signifikanten Unterschied in Bezug auf den primären Endpunkt machen, wie das Team der University of Minnesota herausstellte. Ivermectin und Fluvoxamin erwiesen sich als wirkungslos, Metformin konnte zumindest im Bereich der sekundären Endpunkte eine Wirkung erzielen: Die Zahl der Notaufnahmen, Krankenhause und Todesfälle konnte unter der Therapie um 42 Prozent gesenkt werden. Um das Ergebnis zu untermauern, sind jedoch weitere Studien notwendig, da sekundäre Endpunkte nicht als sicherer Beweis gelten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Wirkung nicht geschlechterabhängig
ASS: Kein Unterschied bei Mann und Frau
Signifikant geringeres Risiko
Schützt Semaglutid vor Alzheimer-Demenz?
Mehr aus Ressort
„Auffällig höhere Fallzahlen“
Corona: Sommerwelle ist da
„Pandemie der Ungeimpften“
RKI-Protokolle bringen Spahn unter Druck

APOTHEKE ADHOC Debatte