Der Hersteller Merck gibt die Corona-Impfstoffentwicklung auf. Zwei Kandidaten waren im Rennen – beide zeigten eine zu geringe Wirksamkeit. Nun werden die Corona-Forschungsprojekte beendet.
Der US-Pharmakonzern Merck muss bei der Impfstoff-Forschung gleich einen doppelten Rückschlag verzeichnen. Zwei Vakzine waren in der Pipeline – nun beendet der Hersteller die Covid-Forschungsprojekte. Die Wirksamkeit beider Impfstoffkandidaten stellte sich als zu gering raus. Die Immunreaktion nach natürlich durchlaufender Infektion sei um einiges höher. Merck hat sich, im Vergleich zu anderen Herstellern, der Impfstoffherstellung erst relativ spät gewidmet. Während der Pharmakonzern erst im Herbst vergangenen Jahres mit den Studien begann, waren Unternehmen wie Biontech bereits in den letzten Zügen der Phase-III-Studien.
Auch das Institut Pasteur in Paris ist von der Einstellung der Forschungsprojekte betroffen. Merck Sharp Dohme arbeitet mit dem französischen Institut im Rahmen der Impfstoffprojekte zusammen. Das Institut Pasteur ist eines der weltweit führenden Grundlagenforschungszentren für Biologie und Medizin und erfahren in der Vakzin-Entwicklung. Der gemeinsame Impfstoffkandidat sollte auf der Grundlage eines bereits zugelassenen Masern-Impfstoffes entwickelt werden.
Während Merck nun die Impfstoff-Projekte beendet, setzt das Pasteur-Institut zukünftig auf andere Mittel gegen das Coronavirus. Die Studienkandidaten befänden sich aber noch in der Anfangsphase. Der US-Konzern konzentriere sich zukünftig eher auf die Therapie der Infektionskrankheit. Zwei Wirkstoffkandidaten klingen aktuell vielversprechend. Einer von ihnen – MK-7110 – wird im Rahmen des Programms Operation Warp Speed finanziell mit knapp 293 Millionen Euro gefördert. Der enthaltene Wirkstoff ist ein dämpfender Immunmodulator. Ursprünglich wurde dieser Wirkstoff zur Behandlung der Graft-versus-Host-Disease entwickelt. Strukturell handelt es sich um ein Protein, welches in der Lage ist, den Zytokinsturm zu unterbinden.
APOTHEKE ADHOC Debatte