Impfkampagne verzögert sich

Lauterbach: Impfstoffe wohl erst im Spätherbst

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Berlin -

Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) könnte die geplante Impfkampagne noch dauern: Neue, auf die
Omikron-Variante angepasste Impfstoffe „könnten sich verschieben in den späteren Herbst“, sagte Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin. Ursprünglich war er von einer Lieferung ab September ausgegangen.

Bereits im Mai hatte Lauterbach seine Pläne für eine Impfkampagne im Herbst vorgestellt. Dafür sollen drei Impfstoffe zur Verfügung stehen:

  • Impfstoff auf Basis der Wuhan-Variante
  • angepasster Impfstoff für die Omikron-Variante
  • bivalenter Impfstoff gegen beide Varianten

Der erste Impfstoff werde aus bestehenden Verträgen geliefert, für den zweiten gebe es Verträge mit Biontech. Der dritte Impfstoff komme von Moderna. Alleine für die bivalente Variante würden 830 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft derzeit beide neuen Vakzine.

Laut Lauterbach wird man weiterhin nicht ohne Impfstoffe auskommen. Daher wolle man ab Herbst jedem Bürger und jeder Bürgerin eine 4. Impfung anbieten. Eine Empfehlung seitens der Ständigen Impfkommission (Stiko) wäre zwar wünschenswert, hänge aber von der weiteren Entwicklung ab.

Welchen Impfstoff man nehme, sei eine individuelle Entscheidung. Man müsse aber davon ausgehen, dass der eine oder andere Impfstoff je nach Lage besonders gefragt werde. Daher müsse man genügend Dosen von jeder Vakzine bestellen – etwa für den Fall, dass sich 40 Millionen Menschen gleichzeitig mit demselben Impfstoff impfen lassen wollten. „Wir gehen fest davon aus, dass wir im Herbst gut vorbereitet sind.“

Lauterbach dämpfte die Erwartungen an ein Gutachten des Sachverständigenrats zu den bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen, das am Freitag vorgelegt wird. Dies sei „nur ein weiterer Baustein“ und keine Blaupause für die Maßnahmen, die Bundesregierung für den Herbst beschließen will, wenn nochmals mit deutlich steigenden Infektionszahlen zu rechnen ist. Dazu zähle er neben der neuen Testverordnung auch eine Impfkampagne für die verschiedenen verfügbaren Impfstoffe und Medikamente.Auch die statistische Erfassung der Corona-Patienten in den Krankenhäusern solle verbessert werden.

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