Haltbarkeitsdatum läuft ab

Länder vernichten Masken, Kittel, Desinfektionsmittel

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Berlin -

Die Bundesländer sitzen auf Vorräten an Schutzausrüstung, die während der Pandemie angeschafft wurden. Jetzt läuft vielfach das Haltbarkeitsdatum ab, sodass die Bestände an OP-Masken, FFP2-Masken, Schutzkitteln und sogar Desinfektionsmittel vernichtet werden müssen.

Durch die Vernichtung von OP-Masken, FFP2-Masken und Schutzkitteln mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum ist dem Land Baden-Württemberg ein Schaden von rund 2,1 Millionen Euro entstanden. Das teilte das Sozialministerium am Mittwoch mit. Die Masken seien thermisch als Ersatzbrennstoff verwertet worden. Zuvor hatte der SWR berichtet.

Bei dem vernichteten Material handelt es sich den Angaben zufolge um 6,1 Millionen Schutzmasken, rund 5000 FFP2-Masken sowie etwa 19.000 Schutzkittel. Weitere mehr als 233.000 Schutzkittel würden in diesem Jahr das Haltbarkeitsdatum überschreiten. Dass Bundesländer wie Baden-Württemberg abgelaufene OP-Masken verbrennen, hatte die „Welt“ bereits im Januar vermeldet.

Haltbarkeit läuft ab

Die Masken und Kittel ins Ausland zu spenden, sei nicht möglich gewesen, „da für die Einfuhr mindestens ein Mindesthaltbarkeitsdatum von sechs oder mehr Monaten gefordert wurde“, so der Ministeriumssprecher. Die OP-Masken an Krankenhäuser und Pflegeheime zu geben, sei daran gescheitert, dass diese während der Hochphase der Pandemie vor allem an FFP2-Masken und nicht an OP-Masken interessiert gewesen seien.

Der Umfang des vernichteten Materials sei aber überschaubar, wenn man die Zahlen in Relation zu den beschafften und fast komplett verteilten OP- und FFP2-Masken setze, betonte der Sprecher. So habe das Land im Zuge der Pandemie beispielsweise 116 Millionen OP-Masken erworben; der Bund habe weitere rund 115 Millionen geliefert. Noch 7,3 Millionen dieser Masken seien verfügbar und sollten möglichst auch verbraucht werden.

Desinfektionsmittel muss weg

Das Land Niedersachsen sucht derweil nach einem Entsorger für nicht genutzte Desinfektionsmittel. Offenbar hatte das Bundesland im Zuge der Corona-Pandemie zu viel Material bestellt, wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) am Mittwoch berichtete. Einige der 416.000 Liter Hygienemittel seien bereits abgelaufen, heißt es in dem Bericht.

Das Land habe demnach letztlich zu viel bestellt, weil nicht absehbar gewesen sei, wie viel Material tatsächlich benötigt würde. Über eine Ausschreibung werde nun ein Entsorger gesucht. Noch brauchbare Mittel würden teilweise auch nach Kuba verschifft. Zudem seien die Desinfektionsmittel auch Hilfsorganisationen als Spende angeboten worden.

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