Corona-Lockerung

Ladenöffnung: Hoffnung für Center-Apotheken

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Berlin -

Mitte März hat die Bundesregierung wegen der Corona-Krise den Shutdown beschlossen – die meisten Geschäfte mussten schließen, das öffentliche Leben wurde lahmgelegt. Besonders negativ davon betroffen waren viele Centerapotheken. Die mussten zwar weiterhin öffnen, aber die Kundschaft blieb weitgehend aus. Seit heute dürfen auch viele Einkaufspassagen wieder öffnen – aber nicht in Sachsen. Die Länder haben einen Flickenteppich an Regelungen über das Land gelegt.

In Europas größtem Einkaufscenter, dem Centro in Oberhausen, herrscht seit heute jedenfalls wieder Betrieb. Alle Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche sind seit 9 Uhr wieder geöffnet. Mehr als 250 Einzelhandelsgeschäfte verteilen sich auf zwei, teilweise drei Ebenen. Es besteht ein direkter Autobahnanschluss und für PKW stehen 14.000 kostenlose Parkplätze zur Verfügung. 5000 Menschen arbeiten im Centro und jeden Tag kamen vor der Corona-Krise 60.000 Besucher. In die Alpha-Apotheke von Markus Fischer kamen heute früh sofort wieder die ersten Mitarbeiter der anderen Läden: „Die haben sich bei uns eingedeckt“, so eine Apothekenmitarbeiterin. Aber erst in einigen Tagen wird sich abschätzen lassen, ob der 90-prozentige Umsatzeinbruch der letzten Wochen nun der Vergangenheit angehört.

Nordrhein-Westfalen beschreitet einen eigenen Weg der Lockerung, der deutlich über die Vorgaben des Bundes hinausgeht: Zwischen Rhein und Ruhr gibt es eine Sondererlaubnis für Möbelhäuser und Babyfachmärkte, auch wenn sie mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Auf der Ikea-Website heißt es beispielsweise: „Wir freuen uns über die Möglichkeit, in Nordrhein-Westfalen elf Ikea-Einrichtungshäuser wieder zu öffnen.“

Der Einzelhandelsverband HDE hat eine Liste der unterschiedlichen Regeln in den Ländern erstellt. In Brandenburg dürfen Läden ihre Verkaufsfläche sogar mit Absperrbändern auf 800 Quadratmeter verkleinern, egal wie groß das Geschäft eigentlich ist. Auch Shopping-Center dürfen öffnen – allerdings erst wieder ab Mittwoch. In der Bundeshauptstadt Berlin ist die Lage noch unklar. Der Senat will seine Lockerungs-Strategie erst am Dienstag beschließen. Am Mittwoch sollen Geschäfte wieder öffnen können. Offenbar will Berlin die Regelungen großzügig umsetzen, sodass auch Shopping-Center vermutlich wieder öffnen dürfen.

In Bayern öffnen die Geschäfte dagegen erst am 27. April. 800 Quadratmeter sind die Obergrenze. Verkleinerungstricks sind nicht erlaubt. Auch Shopping-Center dürfen unter Auflagen wieder Kunden einlassen. Ausnahme: Baumärkte/Pflanzencenter dürfen bereits ab heute Kunden empfangen. Unabhängig von der Verkaufsfläche dürfen Autohäuser, Fahrradhändler und Buchhandlungen alle wieder aufmachen. Die Geschäfte sollen Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen beachten.

In Niedersachsen gilt die schrittweise Öffnung weiterer Geschäfte laut Ministerpräsident Stephan Weil auch für Läden mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern, sofern sie die Größe entsprechend beschränken. Pro 10 Quadratmeter darf eine Person eingelassen werden. In Niedersachsen dürfen auch Shopping-Center ab heute wieder öffnen. Auch in Hamburg dürfen Shopping-Center wieder öffnen. Nicht gestattet sind dort sogenannte offenen Verkaufsflächen in den Verkehrsflächen. Und in Schleswig-Holsten können Einkaufscenter auf Antrag wieder öffnen. Voraussetzung: Ein Hygiene-Konzept ist erforderlich.

Für Thüringen hat Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) angekündigt, dass auch Läden mit mehr als 800 Quadratmetern vom 24. April an wieder öffnen. Es muss jedoch dafür gesorgt werden, dass sich in den Läden pro 20 Quadratmetern Fläche nur ein Kunde aufhält. Voraussetzung dafür: Die Inhaber sperren einen Teil des Ladens ab, sodass die Verkaufsfläche eben auf maximal 800 Quadratmeter reduziert wird. Für Einkaufscenter gibt es keine spezielle Regelung.

In Sachsen dürfen größere Geschäfte nicht aufmachen. Es gilt streng die 800-Quadratmeter-Regel. Einkaufszentren bleiben weiterhin geschlossen. Erlaubt ist dort wie bisher nur die Öffnung von Geschäften des täglichen Bedarfs und der Grundversorgung sowie von Läden, die über einen separaten Kundeneingang von außen verfügen. In Sachsen-Anhalt dürfen Geschäfte unter bestimmten Voraussetzungen öffnen – auch Shopping-Center. Es muss aber gewährleistet sein, dass pro 10 Quadratmeter Verkaufsflächen nur ein Kunde Einlass findet.

In Baden-Württemberg öffnen kleinere und mittlere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern. Für Einkaufscenter gibt es besondere Auflagen. Genauso handhabt Bremen die Lockerung des Shutdowns. Geschäfte in Mecklenburg-Vorpommern können ebenfalls ab heute wieder öffnen. Einkaufcenter unterliegen Auflagen: Die Kunden müssen Einkaufswagen nutzen. In Rheinland-Pfalz und Saarland dürfen Geschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern ebenfalls wieder öffnen. Im Saarland dürfen Einkaufscenter aber nicht größer als 800 Quadratmeter sein.

 

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