Hilfe für bedürftige Apothekenkunden

Kunde spendet 500 Euro für Desinfektionsmittel

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Berlin -

Die stürmischen und unsicheren Zeiten lassen vielerorts das Solidaritätsgefühl wachsen: Apotheker Dr. Simon Krivec hat in seiner Adler-Apotheke in Moers eine besondere Art der Unterstützung bekommen: Ein fremder Kunde spendete 500 Euro für die Herstellung von Desinfektionsmitteln für Bedürftige.

Krivec erinnert sich noch genau an den Besuch: „Am Samstagvormittag kam ein Kunde zu mir in die Apotheke und hat Desinfektionsmittel gekauft“, erklärt er. Danach habe dieser die Offizin zunächst wieder verlassen – also nichts Ungewöhnliches. „Kurze Zeit später kam er jedoch wieder“, meint Krivec. Was dann folgte, erlebt man allerdings nicht jeden Tag: Schließlich erklärte der Kunde dem Apotheker, er wolle gern 500 Euro für die Herstellung von Desinfektionsmitteln spenden.

„Danke für diese Solidarität in unserem schönen Moers!“, schreibt der Apotheker auf Facebook – denn es handelte sich dabei nichtmal um einen Stammkunden. „Ich kannte ihn gar nicht“, erklärte Krivec – ein völlig Unbekannter setzte sich für die Bedürftigen der Region ein. Denn er äußerte ausdrücklich den Wunsch, das hergestellte Desinfektionsmittel nicht an Organisationen, Pflegedienste oder Heime abzugeben, sondern an Kunden vor Ort, die „nicht das nötige Kleingeld dafür haben und die in der derzeitigen Situation sonst unversorgt bleiben würden.

„Wir waren erstmal alle total sprachlos“, meint Krivec. Und auch die Nutzer der sozialen Medien sind begeistert: Fast 700 Likes hat der Beitrag mittlerweile, über 300 Mal wurde er geteilt. Das Team habe sich direkt an die Arbeit gemacht: „Wir haben etwa 200 Flaschen zu je 100 Millilitern herstellen können.“ Zum Glück hatte sich Krivec bereits mit den Grundsubstanzen bevorratet, sodass noch ausreichend Material für die Herstellung vorhanden war. „Wir haben auch noch ein paar Hundert Liter Vorrat“, erklärt er.

Seit heute werden die Flaschen kostenlos an bedürftige Kunden abgegeben: Die Apotheke habe sehr viele Stammkunden, die nur eine kleine Rente erhielten, aber auch Obdachlose und Patienten aus dem Methadonprogramm, die sich Desinfektionsmittel einfach nicht leisten könnten, erklärt der Apotheker. Genau diesen soll die Spende des Unbekannten zu Gute kommen.

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