Konzept und Umsetzung

Kühllager und Impfzentren: Länder planen Corona-Impfung

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Berlin -

Mitten in der Pandemie treiben Bremen und Niedersachsen die Vorbereitungen für Corona-Impfungen voran. Der Bund habe die Länder aufgefordert, „zeitnah“ eine Strategie für die Lagerung und Verteilung eines Corona-Impfstoffs zu erarbeiten, sagte ein Sprecher von Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) dem Weser-Kurier.

Bundesweit soll es demnach 60 Logistikstandorte geben, an die der Impfstoff geliefert wird. Auch sollten Impfzentren eingerichtet werden. Auch in Niedersachsen liefen die Vorbereitungen „auf Hochtouren“, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Reimann erklärte: „Wir können Stand heute aber noch nicht sagen, wann die ersten Impfdosen bereitstehen werden und für welche Gruppen der Impfstoff empfohlen wird.“ Dem Bericht zufolge gibt es nach Angaben des Ministeriums für Niedersachsen drei mögliche Impfstoffe, die in einigen Wochen zur Verfügung stehen könnten. Die Vorbereitungen umfassen demnach unter anderem die Planung und den Aufbau der Impfzentren.

Im Land Bremen wird es nach Angaben des Sprechers einen Logistikstandort und ein Impfzentrum geben. „Dabei macht es Sinn, beides räumlich anzudocken. Unter anderem damit die Wege kurz sind, denn der Impfstoff muss auf etwa minus 70 Grad Celsius heruntergekühlt werden“, erklärte er. Die Gesundheitsbehörde gehe von etwa 400.000 Menschen im Land Bremen aus, die geimpft würden. Nach jetzigem Stand handele es sich um eine Zweifachimpfung, es sei also eine zweite Impfung nach einer bestimmten Zeit notwendig. Bewohner von Pflegeheimen oder medizinisches Personal gehörten voraussichtlich zu denjenigen, die mit Vorrang geimpft würden.

Die Kosten für den Impfstoff übernehme der Bund, sagte der Sprecher. Die Länder sollten Material wie Spritzen, Kanülen und Desinfektionsmittel beschaffen und finanzieren. Dazu kämen Kosten für Impflogistik, Lagerung, Kühlung und Verteilung der Impfdosen. Reimann erwartet zunächst begrenzt verfügbare Impfdosen. „Aus meiner Sicht wird es unerlässlich sein, den gesamten Impfprozess sehr genau zu beobachten und zu begleiten, um auch mögliche Nebenwirkungen schnell erkennen zu können“, sagte sie der Zeitung.

In Thüringen arbeiten Land und Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen an einem Konzept für die Einrichtung von Impfpraxen und deren Ausstattung, wie Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagt. Ziel sei es, in jedem der 23 Landkreise und kreisfreien Städte solche Anlaufstellen für die Impfung einzurichten. Auch zusätzliche mobile Impfteams für den Einsatz etwa in Pflegeheimen sollen Werner zufolge gebildet werden. Einem Sprecher der KV Thüringen zufolge soll das Impfkonzept bis zum Monatsende weitgehend stehen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich für große Impfzentren ausgesprochen. In Thüringen zeichnet sich ab, dass eher mehrere, regional verteilte Arztpraxen die Corona-Impfung übernehmen sollen. Vorbild für die Impfpraxen könnten die im Zuge der Pandemie errichteten Abstrichstellen für Corona-Tests sein, die in Regie von KV, Krankenhäusern und Kommunen in Thüringen seit März flächendeckend eingerichtet worden sind. „Das funktioniert und das kann man sich auch beim Impfen vorstellen“, so Werner. Was die Anschaffung von Impfutensilien wie Spritzen und Kanülen angeht, so hat Thüringen laut Werner ausreichend bestellt. Für die Einlagerung von Impfstoff seien zwei zentrale Tiefkühllager festgelegt worden.

Derzeit wird in Deutschland und anderen Ländern mit Hochdruck an Corona-Impfstoffen geforscht. Noch ist nicht klar, wann sie auf den Markt kommen. Werner hofft darauf, dass ein erster Impfstoff möglichst Anfang 2021 verfügbar ist. „Wir werden ihn dann aber zunächst nur in einem begrenzten Umfang zur Verfügung haben.“ Das bedeute, dass nicht gleich alle Impfwilligen geimpft werden könnten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut (RKI) sei für die Erarbeitung einer Rangfolge, welche Personengruppen zuerst an die Reihe kommen sollen, zuständig. „Wir als Land sind uns einig: Diese Priorisierung der Stiko werden wir genauso übernehmen“, betonte Werner.

 

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