Knapp 6 Milliarden Euro für Impfstoffe Patrick Hollstein, 25.04.2022 12:41 Uhr
Der Bund hat nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ bislang rund 5,8 Milliarden Euro für Corona-Impfstoffe ausgegeben. Das geht aus der Regierungsantwort auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Nicht enthalten sind die Kosten für die Auslieferung, Verimpfungen oder den Betrieb der Impfzentren.
Lagen die Kosten für den Bund bis Mitte Dezember noch bei rund 3,2 Milliarden Euro, kamen bis zum 13. April weitere 2,6 Milliarden Euro hinzu. Kurz nach Amtsantritt hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Impfstoffmangel diagnostiziert und Nachbestellungen in großem Umfang in Auftrag gegeben. Parallel wurden mit den Herstellern und anderen EU-Ländern Sonderlieferungen vereinbart, über deren Kosten damals keine Angaben gemacht wurden.
Wie sich die Preise entwickelt haben, will Staatssekretär Dr. Edgar Franke nicht verraten: „Die Preise der jeweiligen Impfstoffe stellen nach den Verträgen eine vertrauliche Information dar, dies gilt auch für Angaben, die einen Rückschluss auf die Preise zulassen, wie z.B. eine Aufschlüsselung der Beträge je Hersteller.“
Inzwischen ist die Nachfrage nach Corona-Impfungen deutlich zurückgegangen, täglich werden nur noch etwa 12.000 Impfungen verabreicht. Im vergangenen Dezember gab es manchmal täglich mehr als eine Million Impfungen am Tag.
Daher gibt es Befürchtungen, dass ein Teil der Vakzine verfallen könnte. Bis Ende Juni droht die Vernichtung von etwa drei Millionen Dosen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatte Deutschland Stand 4. April insgesamt 77 Millionen Dosen auf Lager. Für den Zeitraum zwischen 2021 und 2023 gab und gibt es Bestellungen über insgesamt, 677 Millionen Dosen.