Vor allem bei Risikopatient:innen ist die Verhinderung eines schweren Covid-Verlaufs ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Ein Forscherteam aus Australien hat nun ein neues Protein entschlüsselt, welches wie eine Art Klettverschluss an Sars-CoV-2 haftet und es inaktivieren kann. Das Molekül könnte daher ein potenzieller Kandidat für neue Medikamente sein.
Das Verständnis rund um Sars-CoV-2 und Covid-19 hat sich in den Pandemiejahren deutlich verstärkt. Dennoch sind bis heute einige Aspekte ungeklärt – beispielsweise, warum manche Menschen schwer an Covid-19 erkranken und andere nicht. Die Universität Sydney hat nun ein spezielles Protein entdeckt, welches die Ausbreitung von Sars-CoV-2 hemmen könnte – dadurch könnten schwere Verläufe möglicherweise verhindert werden.
Das Team identifizierte das Molekül „LRRC15“: Es funktioniere wie eine Art Klettverschluss, indem es sich an Sars-CoV-2 hefte und es von den Zielzellen „wegziehe“. Es zeigte sich, dass LRRC15 bei Menschen, die an schweren Covid-Verläufen verstorben waren, große Mengen des Proteins in den Lungen gefunden wurden. Das Team vermutet jedoch, dass die Produktion des Proteins dennoch in zu geringer Menge oder schlichtweg zu spät stattgefunden habe.
Die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass auch Covid-Überlebende das Protein aufweisen. Ihre Vermutung: Höhere Konzentrationen an LRRC15 könnten zu einem leichteren Verlauf beitragen und eine Art Immunbarriere darstellen. Damit könnte das Rezeptor-Protein für weitere Forschungen von großem Interesse sein. Das Team ist sogar der Meinung, dass es für die Entwicklung von neuen Medikamenten in Frage kommen könnte, die eine Virusinfektion wie Covid-19 blockieren.
APOTHEKE ADHOC Debatte