Antigentests erkennen die Omikron-Variante nicht immer zuverlässig. Ein Forscherteam aus den Niederlanden stellte nun neue Daten zu einer anderen Variante der Infektionserkennung vor: Mittels künstlicher Intelligenz (KI) soll Covid-19 zuverlässig an der Stimme erkannt werden.
Die entwickelte KI der Universität Maastricht soll genauer sein als Rapid-Antigen- und Lateral-Flow-Tests. Zudem sei die Lösung kostengünstig und schnell, so das Team. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden beim internationalen Kongress der European Respiratory Society vorgestellt. In 89 Prozent der Fälle konnte die KI die Corona-Erkrankung zuverlässig ermitteln – auch bei Personen ohne Symptome. Durch das Screening sei auch eine Ferntestung möglich, die Auswertung erfolge in weniger als einer Minute, so Forschungsleiterin Wafaa Aljbawi.
Insgesamt wurden von den Wissenschaftler:innen knapp 900 Tonproben von mehr als 4300 Infizierten und Nicht-Infizierten der „Covid-19 Sounds App“, welche von der Universität Cambridge entwickelt wurde, ausgewertet. Im Zuge der App müssen die Anwender:innen einige Basisinformationen angeben, aber auch Atemgeräusche aufnehmen: Sie müssen dreimal Husten, mehrfach tief durch den Mund einatmen und einen kurzen Satz dreimal laut vorlesen.
Mithilfe eines speziellen Verfahrens wurde die Stimme auf verschiedene Faktoren wie Lautstärke, Kraft und Schwankungen analysiert. Die KI konnte anschließend kleinste Veränderungen erkennen. Ursache ist, dass bei Covid-19 die Stimmbänder und die oberen Atemwege betroffen sind, wodurch sich Stimme und Atmung verändern. Die Trefferquote für positive Covid-19-Fälle lag bei 89 Prozent, die für Nicht-Infizierte bei 83 Prozent. Die KI soll nun noch weiter ausgebaut und sensibilisiert werden, um das Modell zu verbessern und zu validieren.
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