Angebot ab 12 Jahren

KBV: Impfung kann Versäumnisse nicht beheben

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Berlin -

In der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz wurde ein Impfangebot für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren beschlossen. Hiermit weicht die Politik von der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ab. Die KBV schließt sich in weiten Teilen der Stiko an und kritisiert die Politik.

„Leider wälzt die Politik ihr Versäumnis, andere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um etwa Präsenzunterricht nach den Sommerferien wieder zu ermöglichen, jetzt auf Kinder und Jugendliche und deren Eltern ab, indem ein erheblicher Impfdruck aufgebaut wird“, äußert sich Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV. Bei der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz sprach sich die Politik für die Ausweitung von Impfangeboten für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren aus.

Die Meinung der KBV zum aktuellen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz fällt nicht positiv aus. Auch Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel vom Vorstand der KBV bewerten das geplante Impfangebot für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren kritisch. „Ich sehe es sehr kritisch, dass von politischer Seite großer Druck auf die Stiko ausgeübt wird. Letztlich handelt es sich doch um eine medizinische Frage, wann jemand geimpft werden sollte. Sie sollte medizinisch, nicht politisch, beantwortet werden. Es sollte vielmehr alles darangesetzt werden, die noch nicht geimpften Erwachsenen vom unbestrittenen Sinn der Impfung für diese Gruppe zu überzeugen“, so Hofmeister.

Anders sehe das beim Thema Drittimpfungen aus, denn hier würden evidenzbasierte Daten vorliegen: „Eine Auffrischungsimpfung für klar definierte Gruppen sinnvoll. Das zeigen auch die wissenschaftlichen Daten. Wir brauchen eine klare Vorgabe der Stiko. Diese Vorgabe aus der Wissenschaft muss dann politisch geregelt werden. Nicht umgekehrt!“

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