Das Bundesgesundheitsministerium hat unter dem Motto „Ich schütze mich” eine neue Kampagne gestartet, die für Impfungen, aber auch für gegenseitige Vorsicht und Schutz mit Masken werben soll. Die Kosten bezifferte Ressortchef Karl Lauterbach (SPD) auf knapp 33 Millionen Euro.
In der Kampagne berichten Lauterbach zufolge 84 „echte Personen” von ihrem Schicksal oder ihren Gründen etwa für eine Impfung. Damit stehe jede Person rechnerisch für eine Million Einwohner. Es gebe lustige und „nicht so lustige” Motive, etwa auch zu länger anhaltenden Gesundheitsbeschwerden nach Infektionen (Long Covid). Die Protagonisten seien Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, denen das Thema am Herzen liege. Niemand habe Geld bekommen, nichts sei Fake.
Jeden Tag werde ein neues Motiv zu sehen sein, im Fernsehen, im Radio, auf Plakaten, aber auch in Zeitungen und in den sozialen Medien. Ein Ziel sei es, die Impfquote vor allem bei den über 60-Jährigen zu erhöhen, von denen derzeit 70 Prozent keine vierte Impfung hätten. Außerdem wolle man diejenigen erreichen, die bereit seien, wieder eine Maske zu tragen.
Es sei keine Angstkampagne, so Lauterbach. „Es geht darum, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten.” Er verglich die Kampagne mit einem „Lagerfeuer, wo nochmal die zusammen kommen, die die Pandemie noch ernst nehmen“. Lauterbach: „Das ist ein Lagerfeuer der Vernünftigen, wo wir bei schlechterem Wetter und Kälte zusammen kommen und sagen ‚Ich schütze mich, weil ich vernünftig bin.‘“
Das Budget der Kampagne bezifferte er auf 32 Millionen Euro, hinzu kämen 700.000 Euro für die Kreativagentur. „Das sind insgesamt 40 Cent je Bürger“, rechnete er vor. Wichtig sei es ihm auch gewesen, einen kreativeren Zugang zu finden als bei bisherigen Kampagnen.
Lauterbach machte deutlich, dass mit fortentwickelten Impfstoffen, Medikamenten für Infizierte und genaueren Daten die Instrumente für eine Pandemie-Kontrolle im Herbst und Winter vorhanden seien. Die Bundesregierung setze alles daran, dass die Corona-Krise in Zeiten des Ukraine-Krieges und hoher Inflation im Hintergrund bleibe und nicht zum bestimmenden Thema im Herbst und Winter werde.
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