Nordrhein-Westfalen

Jetzt doch: Apotheker und PTA in NRW-Impfzentren

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Berlin -

Erneute Wende in Nordrhein-Westfalen: Jetzt sollen Apotheker und PTA doch in den 53 Impfzentren des Landes mitarbeiten und die Rekonstitution des Impfstoffes übernehmen. Eine entsprechende Anfrage hat das Gesundheitsministerium (MAGS) an die Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gerichtet. Derzeit werden in beiden Kammerbezirken die Vertrauensapotheker informiert.

Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC ist vorgesehen, dass in jedem Impfzentrum mindestens vier PTA pro Tag die Rekonstitution des Impfstoffs unter keimarmen Bedingungen vornehmen sollen. Es soll morgens und nachmittags jeweils eine zweistündige Schicht mit jeweils zwei PTA geben. Die Aufsicht sollen die Vertrauensapotheker der Region übernehmen. Insgesamt würden somit landesweit mindestens 212 PTA benötigt.

Das MAGS bestätige inzwischen die Mitwirkung der Apotheker: Man gehe „aktuell davon aus, dass die Rekonstitution des Impfstoffs in den Impfzentren unter keimarmen Bedingungen nach dem Stand der medizinischen und pharmazeutischen Wissenschaft durchzuführen sowie entsprechend zu dokumentieren ist“, so ein Sprecher. Hierfür sei der Einsatz von qualifiziertem Personal wie Apothekern nötig, das die Rekonstitution überwachen soll. „Vorgesehen ist, dass für jedes Impfzentrum eine Apothekerin beziehungsweise ein Apotheker als zentraler Ansprechpartner benannt wird. Entsprechende Verfahrensanweisungen werden derzeit vom MAGS erarbeitet und anschließend zur Verfügung gestellt.“

Zunächst hatte das MAGS angefragt, ob die Rekonstitution des Impfstoffes dezentral in Apotheken durchgeführt werden könne. Der Apothekerverband Nordrhein signalisierte daraufhin, dass 100 Apotheken dafür bereitstünden. Dann erteilte das Ministerium den Apothekerkammern eine Absage: Nach der Rekonstitution dürften die Impfstoffe „nicht mehr transportiert werden“, habe der Hersteller mitgeteilt. „In o. g. Sache und bezogen auf unser Gespräch im MAGS am 11.11.2020 bedauere ich Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Beteiligung nordrhein-westfälischer Apotheken an der aseptischen Rekonstitution eines Sars-CoV2-Impfstoffes leider nicht möglich ist. Dem MAGS wurden keine Stabilitätsdaten zum Transport des rekonstituierten Impfstoffes vorgelegt. Ferner hat der pharmazeutische Unternehmer mitgeteilt, dass nach Rekonstitution der Impfstoff nicht mehr transportiert werden kann. lch bedanke mich für Ihren Einsatz und Ihr Engagement“, so das Schreiben des MAGS.

Zuvor hatte das Verband der Zytostatika herstellenden Apotheken (VZA) bei 53 Zyto-Apotheken abgefragt, ob und in welchem Umfang sie sich an der Rekonstitution des Impfstoffes beteiligen könnten. Daraufhin hatte Verbandschef Thomas Preis erklärt, dass die Apotheken in NRW den Corona-Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfzentren sofort verabreicht werden kann. „Die Apotheken stehen bereit, bei der Corona-Impfung mitzuwirken. 100 der 4500 Apotheken in NRW werden den Impfstoff so vorbereiten können, dass er in den Impfstellen sofort verimpft werden kann“, sagte Preis der Rheinischen Post (RP).

Diese Apotheken verfügten über die nötigen Rein- und Kühlräume und das Fachpersonal: „Diese spezialisierten Apotheken sind flächendeckend in ganz NRW angesiedelt. Oft sind es Apotheken und Krankenhausapotheken, die auch Zytostatika herstellen.“ Laut Preis war geplant, dass die 100 Apotheken den Impfstoff aus den zentralen Impflagern angeliefert bekommen und ihn dann zur direkten Verimpfung vorbereiten. Die Impfstellen wie die in der Düsseldorfer Arena verabreichen ihn dann vor Ort oder statten mobile Impfteams aus, die etwa Alten- und Pflegeheime aufsuchen.

 

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