Pandemie verunsichert

Jeder Dritte Deutsche hat Angst vor Corona dpa, 13.11.2020 07:45 Uhr

Jeder Dritte in Deutschland hat Angst vor Corona – zu dem Schluss kommt eine bundesweite Umfrage. Foto: panitanphoto/shutterstock.com
Berlin - 

Unmittelbar vor Beginn des aktuellen Teil-Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich mehr als jeder dritte Bundesbürger vor einer Ansteckung mit dem Virus gefürchtet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts. Das Forsa-Institut hatte die Umfrage am 29. und 30. Oktober im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit durchgeführt. 92 Prozent der Bürger ab 14 Jahre halten demnach laut eigenem Bekunden die Corona-Schutzregeln ein. Für diesen Freitag wurde ein darüber hinaus ein neuer Höchststand an Corona-Infektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden wurden 23.542 Fälle gemeldet.

Wegen der Ausbreitung der Pandemie in Deutschland sind seit knapp zwei Wochen unter anderem Restaurantbesuche und touristische Hotelaufenthalte verboten. An diesem Montag wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten erneut über die Maßnahmen beraten. Besonders ältere Menschen sorgen sich laut der Umfrage wegen des Erregers und der von ihm ausgelösten Krankheit: Fast jeder Zweite ab 60 Jahren hat Angst vor Covid-19. Quer durch alle Altersgruppen sind es 37 Prozent.

Am meisten fürchten sich die Bundesbürger wie in früheren Erhebungen auch in diesem Jahr vor Krebs (72 Prozent). Dahinter folgen Alzheimer/Demenz und schwere Unfallverletzungen mit jeweils 55 Prozent. Große Sorge besteht auch vor einem Schlaganfall (51 Prozent), einem Herzinfarkt (47 Prozent) und einer schweren Augenkrankheit bis hin zur Erblindung (45 Prozent). Dabei steigt mit zunehmendem Alter die Sorge, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken und einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Wohl vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ist die Furcht vor einer schweren Lungenerkrankung deutlich ausgeprägter als in den vergangenen zehn Jahren. Jeder Dritte trägt aktuell diese Angst mit sich herum. 2019 waren es 21 Prozent.

Die Angst vor einer Corona-Ansteckung raubt vor allem Menschen mit gesundheitlichen Risiko-Faktoren vielfach den Schlaf. In einer fortlaufenden bundesweiten Online-Studie der Universität Duisburg-Essen mit gut 16.000 Teilnehmern konnte gezeigtg werden, dass kurz nach dem Corona-Shutdown Mitte März dieses Jahres rund 13,5 Prozent der Teilnehmer von einer „deutlich verschlechterten Schlafqualität” und 7,2 Prozent von generellen Ängsten berichteten.

Neuer Höchststand: 23.542 Corona-Fälle binnen 24 Stunden

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23 542 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am Freitag ein neuer Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Am vergangenen Samstag war mit 23.399 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der gemeldeten Fälle am Freitag um knapp 1700.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 751.095 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 13.11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 218 auf insgesamt 12.200. Am Donnerstag hatte diese Steigerung 215 Fälle betragen. Das RKI schätzt, dass rund 481.700 der registrierten Infizierten inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,93 (Vortag: 0,89). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.