Polyneuropathie mit Muskelschwäche

Janssen-Impfstoff: Guillain-Barré-Syndrom als Nebenwirkung?

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Berlin -

Ein Team der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat mithilfe einer Datenbankauswertung eine neue mögliche Nebenwirkung des Corona-Impfstoffs von Janssen herausgestellt: Beim sogenannten „Guillain-Barré-Syndrom“ entwickeln Betroffene eine Muskelschwäche.

Die seltene Nebenwirkung kristallisierte sich durch eine Auswertung der Datenbank „Vaccine Adverse Event Reporting System“ (VAERS) heraus: Im Vergleich zu den Corona-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna konnte beim Vakzin von Janssen eine erhöhte Rate an Diagnosen des Guillain-Barré-Syndroms verzeichnet werden. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „JAMA“ vorgestellt.

Grundsätzlich wurde die besondere Form der Polyneuropathie bereits früher mit anderen Impfungen in Verbindung gebracht. Sie ist damit nicht spezifisch für die Corona-Impfung, wie die CDC betonen. Die Meldungen wurden 21 und 42 Tage nach der Impfung mit den verschiedenen Vakzinen ausgewertet und verglichen. Alle Fälle, die zwischen Dezember 2020 und Januar 2022 gemeldet wurden, wurden in die Untersuchung einbezogen.

Die Ergebnisse im Überblick

Insgesamt wurden mehr als 487.650.000 Impfdosen erfasst, darunter waren 3,7 Prozent der Impfstoff von Janssen, 54,7 Prozent entfielen auf Biontech/Pfizer und 41,6 auf Moderna. Das Guillain-Barré-Syndrom wurde in 295 Fällen diagnostiziert. Umgerechnet auf jeweils eine Million Dosen und 21 Tage waren die Raten bei den verschiedenen Vakzinen wie folgt:

  • Janssen: 3,29
  • Biontech/Pfizer: 0,29
  • Moderna: 0,35

Auf den Zeitraum von 42 Tagen umgerechnet ergaben sich folgende Raten:

  • Janssen: 4,07
  • Biontech/Pfizer: 0,34
  • Moderna: 0,44

Die Untersuchung liefere damit Hinweise für ein erhöhtes Risiko, innerhalb von 21 beziehungsweise 42 Tagen nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin von Janssen an einem Guillain-Barré-Syndrom zu erkranken, so das Autorenteam. Dennoch sei die Häufigkeit sehr selten. Bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna sei kein Zusammenhang erkennbar gewesen.

Was ist das Guillain-Barré-Syndrom?

Beim Guillain-Barré-Syndrom handelt es sich um eine neurologische Erkrankung. Genau genommen stellt es eine Sonderform der Polyneuropathie dar, bei der Betroffene eine starke Muskelschwäche aufweisen. Bislang wird davon ausgegangen, dass das Syndrom durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst wird. Meist beginnt die Schwäche in den Beinen, sie kann sich dann jedoch über den gesamten Körper ausbreiten. Oft beginnt die Erkrankung mit einem Kribbeln in den Extremitäten, auch Schwäche oder Empfindungsverlust können erste Anzeichen sein. In den meisten Fällen ist eine Hospitalisierung nötig. Bei rechtzeitiger Behandlung klingen die Symptome in der Regel nach einigen Wochen wieder ab.

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