Das italienische Unternehmen Reithera hat gemeinsam mit dem Biotech-Unternehmen Leukocare (Deutschland) und Univercells (Belgien) einen Vektorimpfstoff gegen Corona entwickelt. Der Impfstoff, der aktuell noch den Namen GRAd-COV2 trägt, basiert auf einem adenoviralen Gorilla-Vektor und befindet sich aktuell in der Phase-II/III.
Der Impfstoffkandidat GRAd-COV2 basiert auf einem replikationsdefekten Gorilla-Adenovirus. Bereits im vergangenen Sommer startete die Phase-I-Studie. Aktuell befindet sich der Imfpstoff in der Phase-II/III. Innerhalb der Phase-I konnte bei mehr als 90 Prozent der Probanden eine Antikörperentwicklung festgestellt werden. Wie wirksam das Vakzin am Ende ist, muss noch ausgewertet werden. Die Phase-II begann im Februar, seit März läuft die Phase-III in Italien.
„Wir sind entschlossen, die Entwicklung des GRAd-COV2-Impfstoffs schnellstmöglich voranzutreiben. Wenn alles wie geplant verläuft, gehen wir davon aus, den Phase-III-Teil der Studie im Sommer durchzuführen“, so Antonella Folgori, CEO bei Reithera. Die Phase-II der Phase-II/III-Studie beinhaltet 900 Probanden. Der Name der Studie lautet Covitar („GRAd-COV2 ITAlian Vaccine Reithera“). In die Studie eingeschlossen werden Erwachsene ab 18 Jahren. Die zunächst teilnehmenden 9000 Proband:innen sind alle gesund oder leiden unter chronischen Krankheiten mit eingestellter Medikation. Es handelt sich um ein Regime aus zwei Impfungen im Abstand von 21 Tagen.
Italien fördert die Entwicklung. Ende Januar gab die Regierung bekannt, dass 81 Millionen Euro in die Produktion eines eigenen Vakzins fließen sollen. Im Januar prognostizierten Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen einen Einsatz ab Juli dieses Jahres, doch bislang ist bei der EMA kein Zulassungsantrag im Rolling-Review-Verfahren gestellt worden. Noch läuft die Produktion in großen Mengen nicht, doch damit es im Falle einer Zulassung schnell losgehen kann, hat Reithera einen eigenen neuen Gebäudeflügel erbaut. Die Anlange steht vor den Toren Roms. Ohne Kollaboration mit einem Pharmariesen sollen hier bis zu 100 Millionen Dosen pro Jahr entstehen.
APOTHEKE ADHOC Debatte