Vielerorts ist der Aufbau der Impfzentren bereits abgeschlossen und die umgebauten Hallen könnten im Falle einer Impfstoffzulassung umgehend genutzt werden. In Brandenburg und Berlin sieht das anders aus. Hier sind die Auf- und Umbaumaßnahmen noch nicht abgeschlossen. In der Hauptstadt läuft zudem noch die Personalrekrutierung.
Zu den ersten Brandenburger Städten, die mit ihren Impfzentren an den Start gehen sollen, gehören Cottbus und Potsdam. Erste Impfungen seien jedoch in diesem Jahr nicht mehr möglich und werden vom Land aktuell auf den 5. Januar 2021 datiert. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin-Brandenburg, Peter Noack, erläuterte, dass man bis zuletzt von einer Impfstoffzulassung am 29. Dezember ausgegangen sei. Daher sei der Start der Zentren für den 11. Januar festgelegt worden. Nun scheint eine Zulassung noch vor den Feiertagen möglich. Deshalb zieht Brandenburg auch den Beginn der pandemischen Impfung um eine Woche nach vorne.
Eigentlich sollte der Großteil der Impfzentren bundesweit am 15. Dezember theoretisch bereit zum Impfen sein. Im Falle einer spontanen Zulassung des Corona-Impfstoffes sollte es nicht zu Verzögerungen kommen. Nun scheint eine Zulassung noch vor Weihnachten als wahrscheinlich. An diesem Tag wird die europäische Arzneimittelbehörde EMA ihr Gutachten über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer vorlegen. Bei einer reibungslosen Auslieferung könnte es also noch vor Weihnachten zu den ersten Impfungen kommen – insofern die Impfzentren bereit sind.
In Brandenburg seien für den Standort in Cottbus zumindest alle schriftlichen Voraussetzungen geklärt, der Mietvertrag mit der Messehalle sei unterzeichnet. Noack versicherte im Gespräch mit dem rbb: „Wenn ich sage, am 5. Januar gehen die an den Start, dann heißt das auch, dass dafür das notwendige Personal am 5. Januar da ist, dass alle logistischen Voraussetzungen geschaffen sind.“ Alle logistischen Fragen und die Bereitstellung von Kühlgeräten sei ebenso geklärt.
Auch in Berlin kommt es zu Verzögerungen. Die sechs Impfzentren der Hauptstadt werden erst mit Verspätung an den Start gehen. Auch hier sollten alle Impfzentren am 15. Dezember bereit für die pandemische Impfung sein. Nun wurde die Fertigstellung auf den 21. Dezember datiert. Aktuell geht man davon aus, dass die Verschiebung der Fertigstellung keine Auswirkungen auf die Praxis haben wird, da die Zulassung des Biontech-Impfstoffes für den 23. Dezember geplant ist.
Die Standorte für die Impfzentren sind die Messehalle 11, der Terminal C im ehemaligen Flughafen Tegel, der Hangar 4 im ehemaligen Flughafen Tempelhof (Terminal C), das Erika-Heß-Eisstadion in Mitte, das Velodrom in Pankow und die Arena in Treptow-Köpenick. Geplant ist, dass in der Hauptstadt täglich bis zu 20.000 Dosen verabreicht werden.
Vor einer Woche begann die Berliner Apothekerkammer mit der konkreten Suche nach Apothekern und PTA zur Mithilfe in den Impfzentren. Über ein Bewerbungsformular auf der Kammerseite können sich Interessierte melden. Die Bewerber werden gebeten, Angaben zu ihren Erfahrungen innerhalb der Rezeptur, aseptischen Arbeiten und der Qualitätskontrolle zu machen. Und der anfänglich diskutierte Mindestlohn ist auch Geschichte – PTA erhalten 40 Euro die Stunde, Apotheker 100 Euro. Der „diensthabende Apotheker“ bekommt sogar 120 Euro pro Stunde. Eine Rückmeldung erhielten die Bewerber bislang nicht. Nach neuem Datum sollen die Impfzentren in weniger als einer Woche bereit sein die pandemische Impfung durchzuführen.
APOTHEKE ADHOC Debatte