Hunde erschnüffeln Covid-19 APOTHEKE ADHOC, 26.05.2021 09:00 Uhr
Eine französische Studie konnte zeigen, dass Hunde Covid-19 beim Menschen mit einer Genauigkeit von 97 Prozent nachweisen können. Damit sind die Vierbeiner genauer als so mancher PoC-Test. Darüber hinaus entfallen die nasopharyngeale Probennahme und die Wartezeit.
Hunde könnten auch im Kampf gegen Sars-CoV-2 eingesetzt werden – zu diesem Ergebnis kam eine französische Studie. Frankreichs nationale Veterinärschule führte gemeinsam mit der klinischen Forschungseinheit des Krankenhauses Necker-Cochin in Paris im März und April Tests zum Einsatz von Hunden zur Infektionsdetektion durch. Das Ergebnis überraschte: Die Vierbeiner konnten infizierte von nicht-infizierten Personen gut auseinanderhalten. Die Trefferquote lag bei 97 Prozent.
Professor Dr. Jean-Marc Tréluyer, Forscher am Klinikum Paris Necker-Cochin, sagte gegenüber der französischen Presse-Agentur: „Dies sind hervorragende Ergebnisse, vergleichbar mit denen eines PCR-Tests.“ Eine Genauigkeit von 97 Prozent übersteigt die Sensitivität und Spezifität von zahlreichen am Markt erhältlichen Antigen-Schnelltests. „Hunde könnten dazu beitragen, diejenigen Personen mit einer Sars-CoV-2-Infektion zu identifizieren. Weil die Reaktion der Hunde ist so schnell erleichtern sie zudem Massentests.“ Die Hunde könnten zukünftig beispielsweise an Flughäfen und Bahnhöfen für Massenuntersuchungen bereitstehen. Auch ein Einsatz bei Live-Veranstaltungen könnte angedacht werden, so die Wissenschaftler.
Ein Abstrich aus Nase oder Rachen benötigen die Tiere nicht. Die Hunde schnüffeln an Wattepads, die die Probanden zwei Minuten unter ihrer Achsel gepresst hatten. Es wurden 335 Personen im Alter zwischen 6 und 76 Jahren in die Studie miteingeschlossen. Neun Hunde wurden insgesamt eingesetzt. Jede Probe wurde von zwei Hunden unabhängig voneinander beschnuppert. Die Tiere kamen zuvor nicht mit den Menschen in Kontakt. 97 Prozent der tatsächlich positiven Probanden wurden von den Vierbeinern ausfindig gemacht.