Neue Daten zum Totimpfstoff

Heterologe Impfserie: Valneva als Booster?

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Berlin -

Der Impfstoffhersteller Valneva hat neue Daten zu seinem Totimpfstoff „VLA2001“ bekanntgegeben: Neben weiteren Daten zur Immunogenität nach der Erstimmunisierung wurden erste heterologe Booster-Daten nach einer Primärimmunisierung mit Vaxzevria von AstraZeneca veröffentlicht.

Bislang ist für den inaktivierten Ganzvirusimpfstoff von Valneva keine Auffrischungsimpfung im Rahmen der Zulassung vorgesehen: Das Impfschema umfasst zwei Impfungen im Abstand von 28 Tagen. Nun gibt der Hersteller erstmals Daten zu einer Austauschbarkeit mit anderen Impfstoffen als Booster bekannt. Im Zuge der „Cov-Compare“-Studie wurde neben der Immunogenität des klassischen Impfschemas auch eine heterologe Impfserie nach Primärimmunisierung mit dem Vakzin von AstraZeneca (ChAdOx1-S) untersucht.

Homologes und heterologes Setting untersucht

Insgesamt erhielten knapp 960 Teilnehmer:innen der Studie etwa acht Monate nach der Erstimpfung mit VLA2001 oder ChAdOx1-S eine weitere Einzeldosis VLA2001, um die Wirkung des Boosters in einem homologen und heterologen Setting zu analysieren. In beiden Gruppen konnte das Vakzin von Valneva „die Immunität auf höhere neutralisierende Antikörpertiter als nach der Erstimpfung und auf ein Niveau anheben, das als hochwirksam (90 Prozent) gegen Sars-CoV-2 gilt.“ Die Titer der neutralisierenden Antikörper nach einer VLA2001-Auffrischungsdosis, die etwa acht Monate nach der Erstimpfung verabreicht wurde, seien im Vergleich zu den Werten vor der Auffrischung um das 3-Fache (heterolog) bis 28-Fache (homolog) höher gewesen. Von allen Teilnehmer:innen wurde der Booster gut vertragen.

„Wir freuen uns, die ersten positiven heterologen Booster-Ergebnisse für VLA2001 bekannt geben zu können, die die Immunität bei Teilnehmern, die mit AstraZeneca‘s ChAdOx1-S grundimmunisiert wurden, erfolgreich verstärkten. Dies ergänzt die positiven homologen Booster-Daten, die wir in Phase I/II und dieser Phase III Studie gewonnen haben. Wir glauben, dass das robuste Immunogenitäts- und Sicherheitsprofil unseres differenzierten inaktivierten Ganzvirus-Impfstoffs überzeugend ist, und wir freuen uns darauf, weitere Ergebnisse über Booster und über die Beständigkeit der Immunogenität aus den laufenden Studien vorzulegen, in der Hoffnung, das Potenzial unseres Impfstoffs zu maximieren und einen bedeutenden Einfluss auf die öffentliche Gesundheit zu nehmen“, erklärte Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva.

Im vierten Quartal werden weitere Daten zu Valneva erwartet: Die Studie zielt darauf ab, Booster-Daten nach einer Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff oder einer natürlichen Infektion zu liefern. Positive Ergebnisse könnten das Vakzin als möglichen Booster im Rahmen von heterologen Impfserien in den Fokus rücken.

Valneva vs. AstraZeneca: Wie steht es um die Immunogenität?

Neben den Daten zum Booster nach der Primärimmunisierung mit AstraZeneca hat Valneva außerdem weitere Immunogenitätsdaten zum klassischen Valneva-Impfschema veröffentlicht. Unter anderem wurde die Immunogenität bei den Teilnehmer:innen etwa zwei Monate nach der Erstimmunisierung untersucht: An Tag 71 waren die durch VLA2001 induzierten neutralisierenden Antikörpertiter jenen von ChAdOx1-S nicht unterlegen. Es zeigte sich außerdem, dass VLA2001 breite antigenspezifische IFN-gamma-produzierende T-Zellen induzierte, die bis zum Tag 208 gegen das S-Protein sowie die N- und M-Proteine reaktiv waren.

In beiden Gruppen kam es ähnlich häufig zu Corona-Infektionen. Schwere Fälle zeigten sich in einer direkten Vergleichsgruppe jedoch nicht. „Das könnte darauf hindeuten, dass beide Impfstoffe einen ähnlichen Schutz gegen schwere Covid-19-Erkrankungen bieten, die durch zirkulierenden Varianten (vorwiegend Delta) verursacht wurden“, so Valneva.

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