Gesundheitsminister: Apotheken sollen Laientests auseinzeln Alexandra Negt, 31.03.2021 12:48 Uhr
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will den Verkauf einzelner Laientests aus Großpackungen in Apotheken erlauben. Nur so könnten alle Bürger:innen bedarfsgerecht mit den In-vitro-Diagnostika versorgt werden. Holetschek hege keine Zweifel daran, dass Apotheker:innen und PTA das Auseinzeln korrekt und hygienisch vornehmen.
Es ist eine weitere bürokratische Hürde in der Corona-Pandemie. Das Auseinzeln von Laientests ist verboten. Dabei würde es den Apotheken dabei helfen, die Nachfrage nach den In-vitro-Diagnsotika zu bedienen. Denn auch nach der Zulassung zahlreicher Tests zur Anwendung durch den Endverbraucher stehen vielerorts nicht genügend Packungen zu Verfügung. Gerade jetzt vor Ostern steigt die Nachfrage wieder enorm. Doch auch kurz vor den Feiertagen sind den Apotheken die Hände gebunden. Denn die Stückelung der Großpackungen und Konfektionierung der einzelnen Bestandteile müsste im Zulassungsbescheid niedergeschrieben sein.
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek fordert nun, dass Apotheken die Tests auseinzeln dürfen. „Ich werde die Regierungen anweisen, eine Vereinzelung der gelieferten Selbsttests durch die Apotheken zu dulden. Das ist wichtig, damit sich so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich solche Tests auf unkompliziertem Weg bei der Apotheke ihres Vertrauens kaufen können.“ Er traue den Apotheken die korrekte Konfektionierung zu. Auch beim Thema Hygiene sieht er keine Probleme: „Ich habe keinen Zweifel, dass die Apotheken dies fachgerecht und unter höchsten Hygienevorkehrungen gewährleisten können.“
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte das Auseinzelungsverbot explizit auch für die Tests erteilt, die per Sonderzulassungen auf den Markt gebracht wurden. Zahlreiche Hersteller hatten jedoch nicht direkt Einzeltests, oder kleinere Verkaufseinheiten parat, sodass lediglich die bereits am Markt befindlichen 20er- oder 25er-Kartons von den Apotheken bestellt werden konnten. Kaum ein Privatkunde benötigt jedoch eine solch große Anzahl an Tests. „Der Kampf gegen Corona darf nicht an Vorschriften und Zuständigkeiten scheitern“, so Holetschek, „Die Länder sind dafür zuständig, den Verkauf der Selbsttests zu überwachen. Auf dieser Grundlage wollen wir daher den Einzelverkauf in den Apotheken dulden.“