Vor etwa einem Jahr gab Pohl-Boskamp bekannt, ELOM-080 – den Wirkstoff von GeloMyrtol forte – in der Covari-Studie als zusätzlichen Therapie-Baustein an hospitalisierten Covid-Patient:innen zu untersuchen. Nun ist die Phase-II-Studie beendet und die Ergebnisse können ausgewertet werden.
Die Untersuchung zu GeloMyrtol gegen Covid-19 begann Anfang des Jahres, mitten in der zweiten Coronawelle. Bei der Covari-Studie handelt es sich um eine multizentrische, placebokontrollierte Studie, an der sich mehrere deutsche Universitätskliniken beteiligten.
Sie soll die Frage beantworten, ob sich der Krankheitsverlauf der mit Sars-CoV-2 infizierten Patient:innen durch den Einsatz von ELOM-080 verbessern lässt. Untersucht wird dabei der Verlauf von schwer erkrankten, sauerstoffpflichtigen Covid-19-Patient:innen, die im Krankenhaus auf der Isolierstation behandelt werden. Die Patient:innen erhielten entweder GeloMyrtol forte oder Placebo zusätzlich zum jeweils krankenhaustypischen Behandlungsschema.
„Mittlerweile haben mehrere Forschergruppen eindrucksvolle Bilder veröffentlicht, die die Zilienschädigung der Atemwegsschleimhaut schon in der frühen Phase der Covid-19-Erkrankung zeigen und auf eine beträchtliche Störung der mukoziliären Clearance hinweisen“, erklärt Pohl-Boskamp. Genau hier soll der Wirkstoff aus GeloMyrtol forte angreifen: „Es sollte deswegen überprüft werden, inwieweit ELOM-080 mit der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der mukoziliären Clearance den Lufttransport bis in tiefere Abschnitte der Atemwege verbessern und somit das Beschwerdebild zusätzlich günstig beeinflussen kann.“
GeloMyrtol forte sei bisher das einzige in Deutschland zugelassene Phytotherapeutikum, das hinsichtlich seiner Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Covid-19-Patienten im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie untersucht wurde, erläutert Dr. Thomas Wittig, Allgemeinmediziner und Leiter Medizin & Klinische Forschung Pohl-Boskamp zur Covari-Studie.
Die Verbesserung der mukoziliären Clearance durch ELOM-080 sei durch zahlreiche In-vivo- und In-vitro-Studien bekannt. „Es steigert die mukoziliäre Clearance bis in tiefere Atemwegsabschnitte: Die Aktivität der Flimmerhärchen und der Sekrettransport werden deutlich gesteigert (sekretomotorisch), der Schleim verflüssigt (mukosekretolytisch) und die im Sekret mit anhaftenden Bakterien und Viren schneller abtransportiert.“ Die Wirkung sei dabei weitgehend davon unabhängig, welcher Krankheitserreger – Viren inklusive Sars-CoV-2-Virus-Varianten sowie Bakterien – ursächlich für die Atemwegserkrankung verantwortlich ist.
„Mit der Veröffentlichung der Studienergebnisse gehen wir davon aus, den Ärztinnen und Ärzten sowie den Patientinnen und Patienten mit GeloMyrtol forte eine zusätzliche Therapie zur Verfügung stellen zu können, egal wie sich zum Beispiel das Sars-CoV-2-Virus eventuell noch weiter verändern mag“, erklärt Wittig.
Die Studie wurde frühzeitig beendet, da es im Sommer zu einem starken Inzidenzrückgang und geringen Einweisungen auf Isolierstationen kam. Aktuell werden die Ergebnisse der Covari-Studie ausgewertet. Mit ersten Daten wird 2022 gerechnet. Auch für die häusliche Behandlung von Patient:innen könnten die Ergebnisse Pohl-Boskamp zufolge von hoher Relevanz sein.
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