Covid-19-Schutzimpfung

Gassen: Über 70 Prozent Geimpfte wären eine hohe Quote

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Berlin -

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, hält eine Impfquote von 90 Prozent für illusorisch und auch die vom Robert Koch-Institut angestrebten 85 Prozent für wenig realistisch. „Wir müssen uns klarmachen, dass Impfquoten von 90 Prozent science fiction sind. Wir werden die niemals erreichen», sagte er am Sonntagabend im
Bild-Politiktalk „Die richtigen Fragen“.

Eine hohe Impfquote würde Gassen „bei jenseits der 70 Prozent ansiedeln.“ Man werde bei der Impfkampagne „an einen Punkt kommen, wo man gegen eine unsichtbare Wand läuft, weil Menschen sich nicht impfen lassen wollen, weil sie Corona ignorieren oder weil sie Impfungen misstrauen“, sagte er.

Gassen verwies zudem auf fast vier Millionen von einer Corona-Erkrankung Genesenen. Bei einer Dunkelziffer von Faktor zwei bis drei gebe es wahrscheinlich sogar zehn Millionen Genesene. Entscheidend sei für ihn: „Wird die vierte Welle eine Laborwelle, wo man nur noch positive Befunde und keine Kranken mehr hat?“ Dann könne man es sehr gelassen sehen, wenn die Infektionszahlen in wenigen Wochen wieder ansteigen.

Über 58 Prozent der Menschen in Deutschland haben mit Stand vom Samstag mindestens eine Impfdosis erhalten. Vollständig geimpft sind gut 42 Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in den vergangenen Tagen auf niedrigem Niveau wieder leicht an.

Zum sechsten Mal in Folge ist die 7-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach RKI-Angaben von Montagmorgen lag sie bei 6,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 324 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 212 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 2 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es 1 Toter gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3,73 Millionen nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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