6 Euro pro Maske, da konnte die Kritik nicht lange auf sich warten lassen. Als „warmen Geldregen für Apotheker“ bezeichnet der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, die heute vorgestellte Lösung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für die Verteilung von FFP2-Masken an 27 Millionen Menschen.
„Es ist gut, dass sich 27 Millionen Menschen mit FFP2-Masken vor dem Virus schützen können. Ganz besonders freuen werden sich jedoch die Apotheker über den warmen Geldregen vom Bundesgesundheitsminister. Denn von den dafür vorgesehenen knapp 2,5 Milliarden Euro wird der größte Teil ihre Kassen füllen. Dieses Geld für die Apotheker wäre besser angelegt für Schnelltests in der Altenpflege.“
Die gemeinnützige Stiftung versteht sich als Sprecherin der schwerstkranken, schwerstpflegebedürftigen und sterbenden Menschen. Zur Wahrung der Unabhängigkeit verzichtet sie auf Gelder der Leistungserbringer, Krankenkassen und der öffentlichen Hand. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen ihrer 55.000 Mitglieder und Förderer.
Apotheken sollen FFP2-Masken an Risikotpatienten verteilen und 6 Euro brutto pro Maske abrechnen können. Die Verordnung soll am 15. Dezember in Kraft treten; zunächst sollen 490 Millionen Euro über den Nacht- und Notdienstfonds (NNF) an die Apotheken verteilt werden. Berechnungsgrundlage soll die Zahl der Rx-Packungen im dritten Quartal sein. Ab Januar sollen die Patienten spezielle Coupons erhalten, die Apotheken sollen dann über die Rechenzentren abrechnen. Das Geld kommt vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS).
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