14 Tage Vorlauf und Herausforderungen bei der Lagerung

Faktencheck: Impfstoffbestellung für Betriebsärzt:innen

, Uhr
Berlin -

Ab dem 7. Juni sollen auch die Betriebsärzt:innen in die dezentrale Impfung einsteigen. Bestellt werden muss für den ersten Durchlauf dafür allerdings schon bis zum 21. Mai. Noch am selben Tag müssen die Apotheken die Bestellung an den Großhandel übermitteln. Aber nicht wie gewohnt digital, sondern per Fax. Außerdem kann es zu neuen logistischen Problemen kommen – 804 Vials müssen erst einmal einen Lagerplatz finden.

Apotheken dürfen nun auch Aufträge für die Covid-19-Impfstoffe für Betriebsärzt:innen annehmen und auslösen – vorerst jedoch nur bei den Großhändlern Sanacorp, Alliance Healthcare Deutschland/Gehe, Phoenix und Noweda. Apotheken, die regelhaft von keinem dieser Großhändler beliefert werden, können dennoch bestellen, da die Auslösung des Auftrages nicht elektronisch, sondern per Fax erfolgt.

Anders als bei den Hausärzt:innen benötigen die Bestellungen für die Betriebsärzt:innen zwei Wochen Vorlaufzeit. Somit ergeben sich für die Apotheken neue Bestell- und Lieferintervalle. Hinzu kommt der Sonderfall in KW 22 – der 3. Juni ist in einigen Bundesländern ein Feiertag (Fronleichnahm). Ab der KW 23 soll sich der Bestellrhythmus auf donnerstags einpendeln – ausgeliefert wird jedoch nicht in der darauffolgenden Woche, sondern stets am Montag der übernächsten Woche.

Kurz-Übersicht für den ersten Bestellrhythmus

  • 21. Mai 12 Uhr – Betriebsarzt/-ärztin bestellt bei Apotheke
  • 21. Mai 15 Uhr – Apotheke bestellt bei GH
  • 2. Juni – GH gibt Rückmeldung an Apotheke
  • 2. Juni – Apotheke gibt Rückmeldung an Betriebsarzt/-ärztin
  • 7. Juni – GH entnimmt Impfstoff aus Tiefkühlung
  • 7. Juni – Impfstoff kommt in Apotheke an
  • 7. Juni – Auslieferung an BetriebsÄzrt:innen
  • 8. Juni morgens – Spätester Auslieferungszeitpunkt an Betriebsärzt:innen
  • 7. Juli – letzter Termin für Impfung mit Comirnaty (31 Tage haltbar im KS)

Viel Platz im Kühlschrank benötigt

Da insgesamt 804 Dosen pro Betriebsarzt/-ärztin bestellt werden dürfen, können bis zu 134 Vials Comirnaty plus Impfzubehör in der Apotheke eintreffen. Zusammen mit den Durchstechflaschen für die hausärztlichen Impfungen können große Volumina an kühl zu lagernden Präparaten entstehen. Nicht alle Apotheken können eine Zwischenlagerung bei 2 bis 8 °C problemlos ohne Vorbereitungen umsetzen. Daher gilt, dass die Betriebsärzt:innen nicht nur bei der Apotheke bestellen können, bei der sie ansonsten auch regelhaft sonstigen Praxisbedarf bestellen. Der Auftrag kann auch an eine beliebige Apotheke in der Nähe, die über die geforderten Lager- und Transportvoraussetzungen verfügt, übergeben werden.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Rechtswidrige Arzneimittelangebote
Für 55 Euro: Novaminsulfon auf Ebay
Aus für Traditionsapotheke
Abriss-Baustelle gab Apotheke den Rest
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
ePA: e(inreichen) P(apier) A(potheke)
Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken
OTC-Rezept: Kasse zahlt Botendienst nicht

APOTHEKE ADHOC Debatte