Paxlovid & Co.

Expertenrat für besseren Einsatz von Corona-Medikamenten

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Berlin -

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung fordert bessere Bedingungen für Medikamentenbehandlungen von Erkrankten. Der effektive Einsatz antiviraler Therapien habe einen hohen Stellenwert, die Krankheitslast durch Covid-19 zu begrenzen und schwere Verläufe und Todesfälle zu reduzieren, heißt es in einer am Dienstagabend veröffentlichten Stellungnahme des Gremiums.

Besonders bei Menschen mit Risikofaktoren oder einem unzureichenden Impfschutz bestehe ein Risiko für schwere Verläufe und Tod, das sich durch gezielte und frühe Anwendung einer antiviralen Therapie signifikant senken lasse.

Um den Einsatz der Medikamente in den nächsten Monaten zu verbessern, empfiehlt der Expertenrat eine bessere Information der Bevölkerung und der Ärztinnen und Ärzte sowie Maßnahmen für eine einfachere Verwendung. Konkret vorgeschlagen werden unter anderem Internetseiten und Apps für Ärzte und Patienten. Medikamente sollten bei nachgewiesener Corona-Infektion und entsprechender Therapieindikation telefonisch verschrieben und von Apotheken zugestellt werden können.

Paxlovid direkt abgeben

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant für den Herbst einen stärkeren Einsatz des Medikaments Paxlovid. Arztpraxen können das Mittel seit kurzem schon direkt abgeben, ohne dass Patienten in die Apotheke gehen müssen. In Pflegeheimen sollen sich Beauftragte um Impfungen, Hygiene sowie auch um Medikamenten-Therapien kümmern.

Der Expertenrat erläuterte, für gegen Viren gerichtete (antivirale) Therapie von Covid-19 stünden mehrere Substanzen zur Verfügung. Eine effektive Therapie erfordere die Identifikation von Personen mit Risikofaktoren und einen frühen Beginn in den ersten Tagen der Infektion.

Sorgfältige Abklärung

Zugleich hätten einige antivirale Medikamente ein „erhöhtes Interaktionspotenzial" mit bestimmten anderen Medikamenten. Dies erfordere eine sorgfältige ärztliche Indikationsstellung und Abklärung möglicher Kontraindikationen, heißt es in der Stellungnahme. Dennoch sei ein breiter Einsatz antiviraler Medikamente in Risikopopulationen möglich – so gingen zum Beispiel Israel oder Großbritannien vor.

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