Corona-Impfstoff

EU bestellt bei Curevac dpa, 21.08.2020 11:34 Uhr

Vertrag mit Brüssel: Curevac liefert seinen Corona-Impfstoff an die EU. Foto: Curevac
Berlin - 

Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs von Curevac. Man habe Sondierungsgespräche mit dem Tübinger Unternehmen abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit.

Laut Curevac geht es um einen Vorvertrag über 225 Millionen Dosen sowie eine Option auf 180 Millionen weitere. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der Impfstoff, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet, als wirksam und sicher erwiesen habe.

„Jede Gesprächsrunde, die wir mit der pharmazeutischen Industrie abschließen, bringt uns unserem Ziel, das Virus zu besiegen, näher“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

Ähnliche Vorgespräche über Hunderte Millionen Dosen hatte die EU-Kommission zuvor bereits mit Janssen sowie mit Sanofi/GSK abgeschlossen. Einen Schritt weiter sind die Verhandlungen mit AstraZeneca. Ein Rahmenvertrag für den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen liegt bereits vor. Die Impfstoff-Dosen sind für die EU-Staaten gedacht, können aber auch an andere, weniger wohlhabende Länder sowie andere europäische Länder gespendet werden.

Dabei bestätigte die EU-Kommission auf Anfrage, dass Deutschland und andere EU-Staaten nicht mehr parallel über einen eigenen Verträge mit AstraZeneca verhandeln. Ursprünglich hatte eine sogenannte Impfstoffallianz aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden mit AstraZeneca einen Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen geschlossen. Diese Verhandlungen seien auf Anfrage der vier Staaten jedoch von der EU-Kommission übernommen worden, hieß es nun aus der Brüsseler Behörde.

Die Impfoffstrategie der EU sieht Vorverträge und Abnahmegarantien vor, um sich Zugriff auf ausreichende Mengen von Impfstoffen zu sichern, die noch in der Entwicklung sind. So sollen Herstellungskapazitäten aufgebaut werden – obwohl die Hersteller noch
nicht sicher sind, dass ihre Mittel wirklich funktionieren werden.