Was anfangs knapp war, ist nun in Massen vorhanden – FFP2-Masken von zahlreichen Herstellern zu unterschiedlichsten Preisen. Immer wieder wurde von qualitativ schlechten Masken berichtet. Die angegebene Filterleistung konnte in vielen Fällen nicht bestätigt werden. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt Dräger. Drei Viertel der vom Medizintechnikhersteller geprüften Masken hielten den Kriterien für FFP2-Masken nicht stand.
Bei dem Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Dräger in Lübeck werden im Kundenauftrag auch Corona-Schutzmasken anderer Hersteller geprüft. Dabei fielen jedoch etwa drei Viertel der geprüften Masken durch, sagte Unternehmenssprecherin Melanie Kamann am Dienstag. Viele der Masken, die nicht den Anforderungen der Norm entsprächen, stammten nach Angaben Kamanns aus asiatischer Produktion. Das Unternehmen bietet seit März 2020 auch externen Kunden an, Masken in den Entwicklungslaboren für Partikelfilter des Unternehmens zu prüfen.
Pro Woche werden nach Angaben der Sprecherin mehr als 100 Tests von Masken von Fremdherstellern durchgeführt. Das entspricht etwa zehn Prozent der gesamten Testkapazität. Viele der Prüfaufträge stammen den Angaben zufolge von öffentlichen Einrichtungen, die Maskenlieferungen von anderen Lieferanten erhalten hatten. Zuvor hatte der NDR über die Maskentests berichtet.
Auch die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest kommt zu einem gemischten Urteil. Im Februar überprüfte Warentest zehn verschiedene Masken. Hier wurde am häufigsten die schlechte Passform bemängelt. Diese erhöht die Gesamtleckage, das heißt Atemluft geht ungefiltert hinaus, Umgebungsluft ohne Filterung hinein. „Für Atemschutzmasken gibt es keine standardisierten Größen. Umso wichtiger ist es, dass ein Modell möglichst vielen Menschen passt, egal ob große oder kleine Nase, rundes oder schmales Gesicht“, so Warentest.
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