Trotz Thrombosefällen

EMA: Grünes Licht für J&J-Impfstoff

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Berlin -

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson kann in der EU nach Prüfung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) uneingeschränkt verwendet werden. Der Wirkstoff könne in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit.

Der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson kann uneingeschränkt verwendet werden. Der Nutzen überwiege den Risiken. Die vereinzelt aufgetretenen Fälle von speziellen Blutgerinnseln führen nicht zu einer Alterseinschränkung beim Vakzin.

Der Hersteller hatte sich zunächst für einen verschobenen Markteintritt entschieden. Wegen Meldungen über seltene Nebenwirkungen in den USA wurde die Auslieferung nach Europa kurzfristig gestoppt. „Während der aktuell laufenden Untersuchungen haben wir uns dazu entschieden, die Markteinführung unseres Covid-19-Impfstoffs in Europa proaktiv zu verschieben“, informierte eine Sprecherin in der vergangenen Woche. Nun hat die EMA das Ergebnis des Gutachtens verkündet und kommt wie bei Vaxzevria zu dem Urteil, dass der Vektorimpfstoff bei allen Menschen – unabhängig vom Alter – angewendet werden kann.

Vor einer Woche hatten die USA die Nutzung des Präparats vorübergehend ausgesetzt. Acht Fälle von Thrombosen waren aufgetreten nach etwa sieben Millionen Impfungen mit dem Johnson & Johnson-Präparat in den USA. In der EU war die Lieferung des Impfstoffs erst in der vergangenen Woche angelaufen. Zahlreiche EU-Staaten folgten der Empfehlung des Herstellers, vor der Nutzung zunächst das Gutachten der Experten abzuwarten. Es ist bereits das zweite Mal, dass die EMA nach der Zulassung einen Corona-Impfstoff erneut prüft. Auch bei dem Wirkstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca hatte es Hirnvenenthrombosen gegeben, vor allem bei jüngeren Frauen. Die Fälle bei dem Johnson-Präparat seien denen bei dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca sehr ähnlich, stellten nun auch die Experten fest.

Schaut man auf den aktuellen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Institut (PEI), der mögliche Impfreaktionen bis zum 02.04.2021 erfasst, so zeigt sich, dass bei allen Impfstoffen Impfreaktionen auftreten. So werden bei Biontech bei 0,12 Prozent aller Impfungen Reaktionen gemeldet. Bei Moderna sind es 0,16 Prozent und bei AstraZeneca 0,58 Prozent. Erfasst werden alle Arten von Nebenwirkungen. Jede zehnte Meldung bezieht sich auf schwerwiegendere Symptome.

 

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