Schlimmer als bei Mundschutz

Einmalhandschuhe werden knapp

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Berlin -

Nach Desinfektionsmitteln und Mundschutz werden jetzt Einmalhandschuhe knapp. Insbesondere Pflegekräfte in Senioren- und Behindertenheimen sehen Probleme. „Es ist extrem schwierig, die Handschuhe zu bekommen und wenn man welche ordern kann, dann nur zum zehnfachen Preis“, sagte Ursel Wolfgramm, Landeschefin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Stuttgart.

Land und Bund seien wie bei den Schutzmasken in der Pflicht, eigene Bezugsquellen aufzutun. Eine Pflegekraft verbrauche am Tag etwa 30 Paar Handschuhe. „Da droht ein größeres Problem als bei den Schutzmasken.“

Ein Grund für die Knappheit sei, dass die Staaten, in denen die Handschuhe hergestellt werden, selbst zunehmend unter der Pandemie litten und das Material für sich selbst zurückhielten. Hergestellt werden die Kunststoffprodukte vorrangig in Malaysia und Indonesien. Zudem hätten China als auch die USA große Bestände aufgekauft. Überdies gebe es Unterbrechungen in den Lieferketten. Hinzu komme, dass manche Firmen – wie einst bei den Schutzmasken – Bestände aufkauften und überteuert veräußerten. „Es empört mich zutiefst, dass sich Menschen am Leid anderer persönlich bereichern“, betonte die Sozialpädagogin.

Anders als bei den Masken, die durch Schals oder Tücher ersetzbar sind, gebe es für die Handschuhe keine Alternativen. Im Unterschied zu den Masken müssten sie nach jedem Gebrauch weggeworfen werden. Derzeit sei das Tragen von Handschuhen bei allen Kontakten wegen des Infektionsschutzes vorgeschrieben. Wolfgramm appellierte an Privatleute, auf den Erwerb der Handschuhe zugunsten des dringend darauf angewiesenen Pflegepersonals zu verzichten.

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